BGH - Beschluß vom 17.10.1983
GSSt 1/83
Normen:
StPO (1975) §§ 68, 223, 224 ;
Fundstellen:
BGHSt 32, 115
DRiZ 1983, 488
DRsp IV(449)204a-c
EzSt StPO § 223 Nr. 7
JZ 1984, 431
LM § 223 StPO Nr. 5
LM StPO § 223 Nr. 3
MDR 1984, 157
NJW 1984, 247
NStZ 1984, 36
StV 1983, 490
StV 1984, 56
VRS 66, 142
wistra 1984, 74
Vorinstanzen:
LG Frankfurt/Main,

BGH - Beschluß vom 17.10.1983 (GSSt 1/83) - DRsp Nr. 1994/4609

BGH, Beschluß vom 17.10.1983 - Aktenzeichen GSSt 1/83

DRsp Nr. 1994/4609

»Es ist nicht zulässig, die kommissarische Zeugenvernehmung einer Vertrauensperson der Polizei gegen den Willen des Verteidigers in dessen Abwesenheit durchzuführen, weil die oberste Dienstbehörde den Zeugen aus Sorge vor dessen Enttarnung nur unter dieser Voraussetzung freigibt. Die Vorschrift des § 68 StPO gilt auch bei der kommissarischen Zeugenvernehmung.«

Normenkette:

StPO (1975) §§ 68, 223, 224 ;

Gründe:

I. Der 2. Strafsenat hat gemäß § 137 GVG dem Großen Senat für Strafsachen folgende Rechtsfrage zur Entscheidung vorgelegt:

Darf die kommissarische Zeugenvernehmung einer Vertrauensperson der Polizei gegen den Willen des Verteidigers in dessen Abwesenheit durchgeführt werden, weil die oberste Dienstbehörde den Zeugen aus Sorge vor dessen Enttarnung nur unter dieser Voraussetzung freigibt?

II. 1. Dem Vorlegungsverfahren liegt folgender Sachverhalt zugrunde: