BAG - Urteil vom 12.11.1998
8 AZR 221/97
Normen:
BGB § 276 (positive Vertragsverletzung), § 254 ; VVG § 67 ;
Fundstellen:
AP Nr. 117 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers
AP Nr. 117 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers
AuA 1999, 176
BAGE 90, 148
BB 1998, 2474
BB 1999, 534
DAR 1999, 182
DB 1998, 2421
DB 1999, 288
JuS 1999, 720
MDR 1999, 488
NJW 1999, 966
NZA 1999, 263
NZV 1999, 164
SP 1999, 115
VersR 1999, 518
ZfS 1999, 318
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Siegburg (Urteil vom 21. August 1996 - 2 Ca 89/96),
II. Landesarbeitsgericht Köln (Urteil vom 29. Januar 1997 - 7 Sa 1079/96),

Haftung eines Kraftfahrers

BAG, Urteil vom 12.11.1998 - Aktenzeichen 8 AZR 221/97

DRsp Nr. 1999/3385

Haftung eines Kraftfahrers

»1. Wer als Berufskraftfahrer wegen Nichtbeachtung einer auf "Rot" geschalteten Lichtzeichenanlage einen Verkehrsunfall verursacht, haftet in aller Regel dem Arbeitgeber wegen grob fahrlässig begangener positiver Vertragsverletzung für den dadurch verursachten Schaden. 2. Auch bei grober Fahrlässigkeit sind Haftungserleichterungen zugunsten des Arbeitnehmers nicht ausgeschlossen, wenn der Verdienst des Arbeitnehmers in einem deutlichen Mißverhältnis zum verwirklichten Schadensrisiko der Tätigkeit steht (Fortführung des Senatsurteils vom 12. Oktober 1989 - 8 AZR 276/88 - BAGE 63, 127). Liegt der zu ersetzende Schaden nicht erheblich über einem Bruttomonatseinkommen des Arbeitnehmers, besteht zu einer Haftungsbegrenzung keine Veranlassung.«

Normenkette:

BGB § 276 (positive Vertragsverletzung), § 254 ; VVG § 67 ;

Tatbestand:

Die Klägerin fordert als Kaskoversicherung Ersatz des vom Beklagten am LKW seiner Arbeitgeberin verursachten Sachschadens.

Der Beklagte ist seit 1965 als Auslieferungsfahrer bei der B KG (Arbeitgeberin) tätig. Sein Bruttoeinkommen betrug zuletzt ca. 5.370,00 DM monatlich.