LG Hanau vom 16.04.1985
2 S 555/84
Normen:
AKB § 7 I, § 7 V, § 10 ; PflVG § 3 Nr. 1, 9;
Fundstellen:
VersR 1986, 1093
ZfS 1987, 19

LG Hanau - 16.04.1985 (2 S 555/84) - DRsp Nr. 1994/14704

LG Hanau, vom 16.04.1985 - Aktenzeichen 2 S 555/84

DRsp Nr. 1994/14704

1. Der Deckungsschutzanspruch des Versicherungsnehmers gegen den Versicherer in der Kfz-Haftpflichtversicherung erlischt, wenn der Versicherer die Direktansprüche des Geschädigten erfüllt. 2. Der Versicherungsnehmer hat in Erfüllung der Aufklärungspflicht nicht nur als feststehend angenommene Umstände anzugeben, sondern auch Verdachtsmomente, soweit sie über bloße Spekulationen oder Vermutungen hinausgehen. 3. Der Versicherungsnehmer ist auch dann gehalten den Versicherer bei der Aufklärung des Unfallvorgangs nach besten Kräften zu unterstützen, wenn er sich oder nächste Angehörige der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung aussetzt. 4. Zur Annahme einer vorsätzlichen Obliegenheitsverletzung genügt das Bewußtsein des Versicherungsnehmers, nicht alles zur Aufklärung des Tatbestandes Erforderliche getan zu haben.

Normenkette:

AKB § 7 I, § 7 V, § 10 ; PflVG § 3 Nr. 1, 9;

Hinweise:

Vgl. auch OLG Köln ZfS 1986, 181; OLG Hamm VersR 1984, 176 = ZfS 1984, 116; OLG Frankfurt ZfS 1986, 149. Zu 2 und 3 vgl. auch BGH VersR 1983, 258 (keine Verpflichtung zur Selbstanzeige bei den Strafverfolgungsbehörden im Sinne eines objektiven Tätigwerdens; zu 2 vgl außerdem OLG Hamm VersR 1984, 176 (Nichtbenennung des Fahrers); zu 4 vgl. KG VersR 1982, 690; OLG Karlsruhe VERSR 83, 429; LG Frankfurt/M. VersR 1982, 233).

Fundstellen
VersR 1986, 1093
ZfS 1987, 19