OLG Koblenz - Urteil vom 19.09.1974
4 U 789/72
Normen:
AUB § 12;
Fundstellen:
VersR 1975, 514

OLG Koblenz - Urteil vom 19.09.1974 (4 U 789/72) - DRsp Nr. 1994/11980

OLG Koblenz, Urteil vom 19.09.1974 - Aktenzeichen 4 U 789/72

DRsp Nr. 1994/11980

1. Ein Fußgänger, der sich mit einer Blutalkoholkonzentration von etwa 2 o/oo im Verkehr bewegt, ist als bewußtseinsgestört anzusehen; das gilt insbesondere, wenn er sich nach einem Sturztrunk in der Anflutungsphase befindet. 2. Alkoholbedingte Bewußtseinstörung begründet zumindest den Anscheinsbeweis für Mitverursachung des eingetretenen Unfalls.

Normenkette:

AUB § 12;

Hinweise:

Vgl. auch LG Frankfurt/M. v. 15.10.1964, VersR 1964, 1262 (bejaht bei ca. 2 o/oo); LG Stuttgart v. 28.7.1965, VersR 1965, 1089 (bejaht bei 2,2 o/oo); LG Hamburg v. 15. 10 1965, VersR 1966, 137 (bejaht bei über 2 o/oo); OLG Hamm v. 28.9.1967, VersR 1968, 86 (bejaht bei 1,95 o/oo); LG Hamburg v. 19.8.1966, VersR 1967, 392 (bejaht bei knapp 2 o/oo); LG Aachen v. 12.7.1967, VersR 1968, 366 (bejaht bei ca. 2 o/oo); LG Ellwangen v. 14.8.1970, VersR 1971, 1017 (bejaht bei 1,9 o/oo). Kritisch ObLG Hamm v. 9.3.1977, VersR 1977, 762, wonach Bewußtseinsstörung eher vorliegen kann, wenn der Blutalkohol deutlich unter 2 o/oo liegt; LG Hamburg v. 3.11.1981, VersR 1982, 802 (bejaht unwiderlegbar bei 2,3 o/oo); OLG Köln (5 U 31/82) VersR 1983, 1153 bejaht bei 2 o/oo; OLG Hamm (20 U 311/82) VersR 1983, 257 = ZfS 1985, 155 bejaht bei 1,94 o/oo. Vgl. hierzu auch OLG Stuttgart v. 11.2.1972,VersR 1972, 826.

Fundstellen
VersR 1975, 514