OLG München - Beschluß vom 21.06.1990 (Beschw.Reg. 10 W 1710/90) - DRsp Nr. 1994/12747
OLG München, Beschluß vom 21.06.1990 - Aktenzeichen Beschw.Reg. 10 W 1710/90
DRsp Nr. 1994/12747
1. In der Erklärung des beklagten Haftpflichtversicherers auch zugleich im Namen des mitverklagten Versicherungsnehmers, er anerkenne die Klageforderung und übernehme die entstandenen Kosten und werde nach Klagerücknahme keinen Kostenantrag gemäß § 269ZPO stellen, liegt ein Angebot auf Abschluß eines Regelungsvertrages, der mit der Klagerücknahme zustandekommt. 2. Der wirksam abgeschlossene Regelungsvertrag geht hinsichtlich der getroffenen Kostenregelung dem § 269ZPO vor. 3. Der Regelungsvertrag bindet auch den Versicherungsnehmer, da der Haftpflichtversicherer das Angebot auch im Namen des Versicherungsnehmers abgegeben hat und gemäß § 10 Abs. 5AKB hierzu bevollmächtigt war. War der Versicherungsnehmer durch einen eigenen Anwalt vertreten, kann er trotz Klagerücknahme keinen Kostenantrag gemäß § 269ZPO stellen.
ebenso LG Bielefeld (3 T 806/90) ZfS 1991, 17; OLG Frankfurt, MDR 1986, 765 = ZfS 1986, 335; OLG München, DAR 1990, 437; LG Karlsruhe, ZfS 1984, 367 (m. w. H.); AG Hannover, ZfS 1985 46; AG Gronau ZfS 1988, 356; AG München, ZfS 1989, 267; LG Bochum (11 T 44/91) r+s 1991, 363; OLG Frankfurt (17 W 11/86) ZfS 1986, 335. - s. a. AG Essen (12 C 21/88) ZfS 1991, 267.