OLG Bamberg - Beschluss vom 10.02.2010
2 Ss OWi 1575/09
Normen:
BKatV § 1 Abs. 2; BKatV § 3 Abs. 1; BKatV § 4 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; GVG § 121 Abs. 1 Nr. 1; GVG § 121 Abs. 2; OWiG § 17 Abs. 2 S. 2; StVG § 25 Abs. 1 S. 2; StVG § 29 Abs. 1 S: 2 Nr. 1; StVG § 29 Abs. 4 Nr. 3; StVG § 29 Abs. 7 S. 1; StVG § 29Abs. 6; StVG § 29Abs. 8 S. 1;
Fundstellen:
DAR 2010, 332
NStZ-RR 2010, 320
OLGSt 2010, StVG § 29 Nr. 1
VRR 2010, 228
zfs 2010, 291
Vorinstanzen:
AG Wolfratshausen, vom 27.07.2009

Tilgungsreife von im Verkehrszentralregister bestehenden Voreintragungen

OLG Bamberg, Beschluss vom 10.02.2010 - Aktenzeichen 2 Ss OWi 1575/09

DRsp Nr. 2010/20087

Tilgungsreife von im Verkehrszentralregister bestehenden Voreintragungen

1. Maßgebender Zeitpunkt für das Eingreifen des in § 29 Abs. 8 Satz 1 StVG enthaltenden gesetzlichen Verwertungsverbotes für im Verkehrszentralregister getilgte Voreintragungen ist im Hinblick auf neue Taten des Betroffenen stets der Zeitpunkt des Erlasses des (neuen) tatrichterlichen Urteils. 2. Das Verwertungsverbot nach § 29 Abs. 8 Satz 1 StVG besteht deshalb auch dann, wenn zwar noch während der Tilgungsfrist weitere Taten begangen wurden, hinsichtlich der Vorahndungen aber im maßgeblichen Zeitpunkt der Hauptverhandlung Tilgungsreife nach § 29 Abs. 6 Satz 1 StVG eingetreten war. 3. Ein Verwertungsverbot besteht auch dann, wenn im Zeitpunkt der letzten tatrichterlichen Entscheidung die Überliegefrist des § 29 Abs. 7 StVG noch nicht abgelaufen war.

I. Die Rechtsbeschwerde des Betroffenen gegen das Urteil des Amtsgerichts Wolfratshausen vom 27.07.2009 wird als unbegründet verworfen.

II. Der Betroffene hat die Kosten seines Rechtsmittels zu tragen.

Normenkette:

BKatV § 1 Abs. 2; BKatV § 3 Abs. 1; BKatV § 4 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; GVG § 121 Abs. 1 Nr. 1; GVG § 121 Abs. 2; OWiG § 17 Abs. 2 S. 2; StVG § 25 Abs. 1 S. 2; StVG § 29 Abs. 1 S: 2 Nr. 1; StVG § 29 Abs. 4 Nr. 3; StVG § 29 Abs. 7 S. 1; StVG § 29Abs. 6; StVG § 29Abs. 8 S. 1;

Gründe: