BVerfG - Beschluß vom 04.05.1977
2 BvR 616/75
Normen:
BVerfGG § 34 Abs. 4 § 95 Abs. 2 ; FGO § 56 Abs. 1 ; GG Art. 19 Abs. 4 Art. 103 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 44, 302
BlPMZ 1977, 370
DÖV 1977, 571
EuGRZ 1977, 359
HFR 1977, Nr. 477
MDR 1977, 729
NJW 1977, 1233
r+s 1977, 177
RPfleger 1977, 245
VersR 1977, 1044
VRS 55, 161
Vorinstanzen:
BFH, vom 12.06.1975 - Vorinstanzaktenzeichen V R 70/75

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Verzögerung der Postlaufzeiten

BVerfG, Beschluß vom 04.05.1977 - Aktenzeichen 2 BvR 616/75

DRsp Nr. 1994/2737

Verfassungsrechtliche Anforderungen an die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Verzögerung der Postlaufzeiten

»Der vom Bundesverfassungsgericht zu Art. 19 Abs. 4 und Art. 103 Abs. 1 GG entwickelte Grundsatz, daß im Rahmen der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand dem Bürger Verzögerungen der Briefbeförderung und Briefzustellung durch die Deutsche Bundespost nicht als Verschulden zugerechnet werden dürfen, gilt sowohl für Fälle des ersten Zugangs zu Gericht wie für Fälle des Zugangs zu einer weiteren, von der Prozeßordnung vorgesehenen Instanz (Ergänzung zu BVerfGE 41, 23 ff.). Dies gilt auch dann, wenn die Fristversäumnis auf Verzögerungen bei der Entgegennahme durch das Gericht beruht, die der Bürger nicht zu vertreten hat (vgl. BVerfGE 41, 323 [327 f.]).«

Normenkette:

BVerfGG § 34 Abs. 4 § 95 Abs. 2 ; FGO § 56 Abs. 1 ; GG Art. 19 Abs. 4 Art. 103 Abs. 1 ;

Gründe:

A.

I.