OLG Hamm - Urteil vom 24.09.2004
9 U 107/04
Normen:
BGB § 839 ; StrWG NW § 9 ; StrWG NW § 9a ; GG Art. 34 ;
Fundstellen:
NZV 2005, 372
NuR 2007, 774
VersR 2005, 1703
Vorinstanzen:
LG Münster, vom 16.02.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 11 O 150/03

Zur Verkehrssicherungspflicht bei einer Sichtprüfung mit der VTA-Methode

OLG Hamm, Urteil vom 24.09.2004 - Aktenzeichen 9 U 107/04

DRsp Nr. 2005/803

Zur Verkehrssicherungspflicht bei einer Sichtprüfung mit der VTA-Methode

»Eine Sichtprüfung von hohen Straßenbäumen mit großer Krone (hier: 26 m hohe Linde mit schwerer Krone mit spitzwinkligen Gabelungen) nach der sog. VTA-Methode genügt den Anforderungen an die Verkehrssicherungspflicht dann nicht, wenn sie aus einem mit 20 km/h fahrenden Fahrzeug allein durch den Fahrzeugführer erfolgt.«

Normenkette:

BGB § 839 ; StrWG NW § 9 ; StrWG NW § 9a ; GG Art. 34 ;

Entscheidungsgründe:

I.

Der Kläger stellte am Morgen des 22.7.2002 seinen PKW Golf auf dem Parkplatz der Firma X in der S-Straße in X ab. An der Straße J (L 551) steht südlich der Einmündung der S-Straße eine Linde, deren Äste z.T. auf den vorgenannten Parkplatz hinüberragen. Von diesem Baum brach ein gut armdicker und unbelaubter etwa 3,40 m langer Ast ab, fiel auf den Pkw des Klägers, zerbrach dabei in mehrere Teile und führte zu Schäden an Heckklappe und Heckfenster des Fahrzeuges.