BVerfG - Beschluß vom 09.02.1972
1 BvR 111/68
Normen:
BO (Bauordnung) Nordrhein-Westfalen § 3 Abs. 1 Satz 1 § 15 Abs. 2 Satz 2 ; GG Art. 72 Art. 74 Nr. 22 ; StVG § 6 Abs. 1 Nr. 3 Buchst. g (Fassung vom 16. Juli 1957 - BGBl. I S. 710) ;
Fundstellen:
BVerfGE 32, 319
BayVBl 1972, 355
DB 1972, 971
DVBl 1972, 495
NJW 1972, 859
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 12.09.1963 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 2495/62
II. OVG Land Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 04.11.1964 - IV A 1233/63,
BVerwG, vom 13.12.1967 - Vorinstanzaktenzeichen IV C 145.65
VG Düsseldorf, vom 12.09.1963 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 2865/62
V. OVG Land Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 04.11.1964 - IV A 1238/63,
BVerwG, vom 13.12.1967 - Vorinstanzaktenzeichen IV C 146.65

Verfassungsrechtliche Prüfing des Verbots von Anlagen der Außenwerbung innerhalb geschlossener Ortschaften

BVerfG, Beschluß vom 09.02.1972 - Aktenzeichen 1 BvR 111/68

DRsp Nr. 1996/8051

Verfassungsrechtliche Prüfing des Verbots von Anlagen der Außenwerbung innerhalb geschlossener Ortschaften

»Der Landesgesetzgeber ist durch das Straßenverkehrsgesetz und die Straßenverkehrs-Ordnung nicht gehindert, Vorschriften über die Außenwerbung innerhalb geschlossener Ortschaften zu erlassen.«

Normenkette:

BO (Bauordnung) Nordrhein-Westfalen § 3 Abs. 1 Satz 1 § 15 Abs. 2 Satz 2 ; GG Art. 72 Art. 74 Nr. 22 ; StVG § 6 Abs. 1 Nr. 3 Buchst. g (Fassung vom 16. Juli 1957 - BGBl. I S. 710) ;

Gründe:

A.

I.

Die Verfassungsbeschwerde betrifft die Frage, ob das Verbot von Anlagen der Außenwerbung innerhalb geschlossener Ortschaften bundesrechtlich durch die Straßenverkehrs-Ordnung abschließend geregelt ist oder ob insoweit Landesrecht Anwendung finden kann.

1. Die Außenwerbung ist herkömmlich in den landesrechtlichen Bauordnungen geregelt. Bei den insoweit maßgeblichen Normen lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: einmal die Vorschriften, die die sogenannte verunstaltende Werbung verbieten, zum anderen die Verbotsvorschriften, welche im Interesse der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs erlassen sind; sie verbieten die Werbung, wenn hierdurch Gefahren für den fließenden Verkehr eintreten können.