BGH - Urteil vom 06.10.2004
VIII ZR 355/03
Normen:
BGB § 535 § 536 ;
Fundstellen:
BGHReport 2005, 225
DB 2005, 223
JuS 2005, 264
MDR 2005, 743
NJW 2005, 218
NZM 2005, 60
WuM 2004, 715
WuM 2004, 715
ZGS 2004, 404
ZMR 2005, 108
Vorinstanzen:
LG Hamburg, vom 30.10.2003
AG Hamburg,

Anforderungen an die Trittschalldämmung in einer Mietwohnung

BGH, Urteil vom 06.10.2004 - Aktenzeichen VIII ZR 355/03

DRsp Nr. 2004/18523

Anforderungen an die Trittschalldämmung in einer Mietwohnung

»1. Für die Beurteilung der Frage, ob eine Mietwohnung Mängel aufweist, ist in erster Linie die von den Mietvertragsparteien vereinbarte Beschaffenheit der Wohnung, nicht die Einhaltung bestimmter technischer Normen maßgebend. 2. Fehlt es an einer Beschaffenheitsvereinbarung, so ist die Einhaltung der maßgeblichen technische Normen geschuldet. Dabei ist nach der Verkehrsanschauung grundsätzlich der bei Errichtung des Gebäudes geltende Maßstab anzulegen. 3. Nimmt der Vermieter bauliche Veränderungen vor, die zu Lärmimmissionen führen können, so kann der Mieter erwarten, daß Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden, die den Anforderungen der zur Zeit des Umbaus geltenden DIN-Normen genügen. 4. Wird ein älteres Wohnhaus nachträglich um ein weiteres Wohngeschoß aufgestockt, so entsteht an der Mietwohnung, die vor der Aufstockung im obersten Wohngeschoß gelegen war, ein Mangel, wenn die Trittschalldämmung der darüber errichteten Wohnung nicht den Anforderungen der im Zeitpunkt der Aufstockung geltenden DIN-Norm an normalen Trittschallschutz genügt. Die Einhaltung der Anforderungen an erhöhten Trittschallschutz kann der Mieter nur dann verlangen, wenn dies mit dem Vermieter vereinbart ist.«

Normenkette:

BGB § 535 § 536 ;

Tatbestand: