OLG Brandenburg - Urteil vom 19.06.2015
11 Bauland U 1/13
Normen:
GG Art. 14 Abs. 1 S. 1; GG Art. 14 Abs. 3; GG Art. 28 Abs. 2; GG Art. 29 Abs. 1 S. 1; BauGB § 1 S. 7; BauGB § 1a Abs. 2 S.1; BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 10; BauGB § 10; BauGB § 11; BauGB § 30 Abs. 1; BauGB § 85 Abs. 1 Nr. 1; BauGB § 86 Abs. 1 Nr. 1; BauGB § 87 Abs. 1; BauGB § 87 Abs. 2; BauGB § 93 Abs. 2 Nr. 1; BauGB § 104 Abs. 1; BauGB § 105 S. 1; BauGB § 112 Abs. 1; BauGB § 113 Abs. 2 Nr. 1; BauGB § 117 Abs. 1 S. 1; BauGB § 123 Abs. 1; BauGB § 214 Abs. 3 S. 1; BauGB § 215; BauGB § 217 Abs. 1 S. 1; BauGB § 221 Abs. 1; BauGB § 222 Abs. 1 ; BauGB § 227 Abs. 2; BauGB § 229; VwGO § 42 Abs. 2; WEG § 1 Abs. 2; WEG § 1 Abs. 3; WEG § 1 Abs. 5; WEG § 1 Abs. 1; BauNVO § 6;
Fundstellen:
DÖV 2015, 808
Vorinstanzen:
LG Neuruppin, vom 14.06.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 9/12

Rechtliche Überprüfung eines Bebauungsplans durch die BaulandgerichteÜberprüfung von Enteignungsentscheidungen

OLG Brandenburg, Urteil vom 19.06.2015 - Aktenzeichen 11 Bauland U 1/13

DRsp Nr. 2015/11279

Rechtliche Überprüfung eines Bebauungsplans durch die Baulandgerichte Überprüfung von Enteignungsentscheidungen

1. Zur baulandgerichtlichen Kontrolle bebauungsplanakzessorischer Administrativenteignungen. 2. In Fällen, in denen der Bebauungsplan nicht Gegenstand einer Entscheidung in Normenkontrollverfahren war, haben die Baulandgerichte im Rahmen der Enteignungsvoraussetzungen des §§ 85 Abs. 1 Nr. 1 BauGB eine Inzidentkontrolle der bauplanerischen Entscheidungen des Bebauungsplans vorzunehmen. Auf entsprechende Rüge hin gehört hierzu auch die Prüfung der Abwägung zu in Frage kommenden Planungsalternativen (hier: Führung einer Erschließungsstraße). 3. Auf der Ebene der Enteignungsentscheidung nach § 87 Abs. 1 Satz 1 BauGB bedarf es insoweit keiner erneuten eigenständigen Alternativprüfung über die Erforderlichkeit der Inanspruchnahme des Grundstücks des von der Enteignung Betroffenen, als sie von der Gemeinde im Rahmen ihrer bauplanerischen Abwägungsentscheidung in den Bebauungsplan bereits vorgenommen wurde und diese im Rahmen einer gerichtlichen (Inzident-) Kontrolle nicht zu beanstanden ist.

Die Berufungen der Beteiligten zu 2.) bis 7.), 10.) bis 16.), 23.) 24.), 32.), 37.) und 40.) gegen das am 14. Juni 2013 verkündete Urteil des Landgerichts Neuruppin - 8 O 9/12 - werden zurückgewiesen.