BGH - Urteil vom 20.04.2005
VIII ZR 110/04
Normen:
ZPO § 287 Abs. 2, 1 S. 2 ; BGB § 558 Abs. 1, 2 § 558d ;
Fundstellen:
MDR 2005, 976
NJW 2005, 2074
NZM 2005, 498
WuM 2005, 394
ZMR 2005, 771
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 04.03.2004
AG Berlin-Wedding,

Schätzung der ortsüblichen Vergleichsmiete

BGH, Urteil vom 20.04.2005 - Aktenzeichen VIII ZR 110/04

DRsp Nr. 2005/8022

Schätzung der ortsüblichen Vergleichsmiete

»Zur Zulässigkeit der Schätzung der ortsüblichen Vergleichsmiete gemäß § 287 ZPO im Rahmen eines Mieterhöhungsverfahrens, wenn zur Einordnung der Wohnung in die Mietspiegelspannen eines qualifizierten Mietspiegels eine Orientierungshilfe als Schätzgrundlage zur Verfügung steht.«

Normenkette:

ZPO § 287 Abs. 2, 1 S. 2 ; BGB § 558 Abs. 1, 2 § 558d ;

Tatbestand:

Die Beklagten sind Mieter einer 59,92 m2 großen Wohnung im 1953 errichteten Haus der Klägerin. Der Mietzins betrug zuletzt 308,30 EUR brutto kalt (= 5,15 EUR/m2). Unter Bezugnahme auf den Berliner Mietspiegel 2000 und den darin für vergleichbare Wohnungen angegebenen Oberwert des Feldes D5 angegebenen Mietzins von 4,04 EUR/m2 zuzüglich 0,11 EUR/m2 für das Sondermerkmal Gartennutzung und 1,50 EUR/m2 Betriebskosten verlangte die Klägerin mit Schreiben vom 22. Dezember 2002 von den Beklagten eine Mieterhöhung auf 338,55 EUR brutto kalt (= 5,65 EUR/m2) monatlich. Die Beklagten stimmten der begehrten Mieterhöhung nicht zu.