BayObLG vom 22.12.1988
BReg 3 Z 157/88
Normen:
AktG § 132 Abs.4 S.2; GmbHG § 51 a Abs.1, Abs.2, § 51 b S.1; ZPO § 888 ;
Fundstellen:
BayObLGZ 1988, 413
DB 1989, 519
DRsp IV(427)84b-e
WM 1989, 371

BayObLG - 22.12.1988 (BReg 3 Z 157/88) - DRsp Nr. 1992/6811

BayObLG, vom 22.12.1988 - Aktenzeichen BReg 3 Z 157/88

DRsp Nr. 1992/6811

b-e. Vollstreckung der titulierten Verpflichtung einer GmbH zur Auskunftserteilung gegenüber einem Gesellschafter (§§ 51 a, 51 b GmbHG): (b-c) Orientierung von Art und Umfang der Auskunftspflicht ausschließlich am Titel (unzulässige Erweiterung der Auskunftsverpflichtung im Rahmen der Zwangsvollstreckung über den Titel hinaus). (c) im Falle der Auskunft über Provisionsansprüche eines Handelsvertreters gegen die Gesellschaft; (d-e) Auskunftserteilung an einen zur Verschwiegenheit verpflichteten Sachverständigen, und zwar entweder wegen unzureichender eigener Sachkunde des Gläubigers für eine zweckgebundene Information oder zur Vermeidung von Nachteilen für die Gesellschaft; (e) keine Vollstreckungsfähigkeit des Titels im Falle eines die Gründe der Anordnung der Sachverständigen-Einschaltung betreffenden unauflösbaren Widerspruchs zwischen Entscheidungstenor und -gründen.

Normenkette:

AktG § 132 Abs.4 S.2; GmbHG § 51 a Abs.1, Abs.2, § 51 b S.1; ZPO § 888 ;

(b) »... Wird durch gerichtliche Entscheidung dem Antrag eines Gesellschafters gegen die GmbH auf Auskunftserteilung rechtswirksam stattgegeben, so findet aus einer solchen Entscheidung die Zwangsvollstreckung nach den Vorschriften der ZPO statt (§ 51 b Satz 1 GmbHG i. V. m. § 132 Abs. 4 Satz 2 AktG). Da die Auskunftserteilung eine unvertretbare Handlung darstellt, richtet sich die Vollstreckung nach § 888 ZPO. ...