BAG - Urteil vom 23.09.1993
8 AZR 484/92
Normen:
BGB §§ 140, 611, § 626 Abs. 1 ; DDR: AGB (1990) §§ 54, 56, 61 ff.; EinigungsV Anlage I Kapitel XIX Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 Abs. 4 Ziffer 1, Abs. 5 Ziffer 2; EinigungsV Anlage II Kapitel VIII Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 lit. c; ZPO § 286 ;
Fundstellen:
MDR 1994, 697
Vorinstanzen:
ArbG Berlin, vom 30.01.1992 - Vorinstanzaktenzeichen Ca 18777/91
LAG Berlin, vom 13.08.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Sa 26/92

Abberufung und Kündigung nach Einigungsvertrag

BAG, Urteil vom 23.09.1993 - Aktenzeichen 8 AZR 484/92

DRsp Nr. 1994/1574

Abberufung und Kündigung nach Einigungsvertrag

»1. Ein vor dem 3. Oktober 1990 durch Berufung gemäß § 61 AGB DDR begründetes Arbeitsverhältnis kann seit dem Inkrafttreten des Einigungsvertrages nicht nur durch Abberufung, sondern auch durch Kündigung beendet werden. 2. a) Der Kündigungsgrund einer Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit gemäß Nr. 1 Abs. 5 Ziffer 2 EV ist vom kündigenden Arbeitgeber darzulegen und gegebenenfalls zu beweisen. b) Das Gericht darf von der Erhebung zulässiger und rechtzeitig angetretener Beweise nur absehen, wenn das Beweismittel völlig ungeeignet oder die Richtigkeit der unter Beweis gestellten Tatsache bereits erwiesen oder zugunsten des Beweisbelasteten zu unterstellen ist. Der völlige Unwert eines Beweismittels muß feststehen, um es ablehnen zu dürfen (vgl. Bundesverfassungsgericht Beschluß vom 28. Februar 1992 - 2 BvR 1179/91 - NJW 1993, 254). 3. Eine ordentliche Kündigung kann nicht gemäß § 140 BGB in eine fristgemäße Abberufung im Sinne von § 62 AGB-DDR umgedeutet werden.«

Normenkette:

BGB §§ 140, 611, § 626 Abs. 1 ; DDR: AGB (1990) §§ 54, 56, 61 ff.; EinigungsV Anlage I Kapitel XIX Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 Abs. 4 Ziffer 1, Abs. 5 Ziffer 2; EinigungsV Anlage II Kapitel VIII Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 lit. c; ZPO § 286 ;

Tatbestand: