BGH - Urteil vom 16.09.2004
III ZR 346/03
Normen:
GG Art. 34 S. 1 ; BGB § 839 Abs. 1 ; BayRDG Art. 18 Abs. 1, 3 Art. 19 Abs. 1 (F.: 10. August 1990) ;
Fundstellen:
BGHReport 2005, 23
BGHZ 160, 216
DAR 2005, 83
DÖV 2005, 259
MDR 2005, 213
NJW 2005, 429
NZS 2005, 202
NZV 2005, 84
VRS 108, 1
VersR 2005, 688
Vorinstanzen:
OLG München, vom 31.07.2003
LG München II,

Amtshaftung für Behandlungsfehler eines Notarztes im Rettungsdiensteinsatz

BGH, Urteil vom 16.09.2004 - Aktenzeichen III ZR 346/03

DRsp Nr. 2004/16142

Amtshaftung für Behandlungsfehler eines Notarztes im Rettungsdiensteinsatz

»a) Die Haftung für Behandlungsfehler eines Notarztes im Rettungsdiensteinsatz richtet sich in Bayern auch unter Geltung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes vom 10. August 1990 (GVBl. S. 282) und vor Inkrafttreten des 2. GKV-Neuordnungsgesetzes vom 23. Juli 1997 (BGBl. I S. 1520) nach Amtshaftungsgrundsätzen (Fortführung von BGHZ 153, 269 ff.).b) Passiv legitimiert für einen Amtshaftungsanspruch ist in diesen Fällen der Rettungszweckverband.«

Normenkette:

GG Art. 34 S. 1 ; BGB § 839 Abs. 1 ; BayRDG Art. 18 Abs. 1, 3 Art. 19 Abs. 1 (F.: 10. August 1990) ;

Tatbestand:

Der Kläger wurde am 9. Dezember 1995 Opfer eines Verkehrsunfalls, bei dem er schwere Verletzungen erlitt. Er war nicht gesetzlich krankenversichert. Der Beklagte zu 2 behandelte den Kläger als zum Rettungsdienst eingeteilter Notarzt am Unfallort und während des Transports in das Krankenhaus M.. Im Zuge der Behandlung intubierte der Beklagte zu 2 den Kläger. Bei der Notfallbehandlung im Krankenhaus wurde der Tubus in der Speise- statt in der Luftröhre des Klägers vorgefunden. Er erlitt als Folge einer Sauerstoffunterversorgung einen irreversiblen Hirnschaden und liegt seit dem Unfalltag im Wachkoma.