LSG Bayern - Urteil vom 27.11.2013
L 2 U 616/11
Normen:
BKV Anl. 1 Nr. 1301; SGB VII § 9 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Regensburg, vom 30.11.2011 - Vorinstanzaktenzeichen S 7 U 5048/10

Anerkennung der Berufskrankheit gemäß BKV Anl. 1 Nr. 1301 in der gesetzlichen UnfallversicherungVerursachung von Harnblasenkrebs durch das Holzschutzmittel Carbolineum

LSG Bayern, Urteil vom 27.11.2013 - Aktenzeichen L 2 U 616/11

DRsp Nr. 2014/1967

Anerkennung der Berufskrankheit gemäß BKV Anl. 1 Nr. 1301 in der gesetzlichen UnfallversicherungVerursachung von Harnblasenkrebs durch das Holzschutzmittel Carbolineum

Im Einzelfall genügt die nachgewiesene Einwirkung der kumulative Dosis von mindestens 1 Milligramm (mg) 2-Naphthylamin - eines aromatischen Amin - zur Anerkennung einer Berufskrankheit Nr. 1301 der Anlage 1 zur BKV in Form des bösartigen Blasentumors.

Tenor

I.

Die Berufung der Beklagten gegen den Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Regensburg vom 30. November 2011 wird zurückgewiesen.

II.

Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.

III.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

BKV Anl. 1 Nr. 1301; SGB VII § 9 Abs. 1;

Tatbestand

Die Klägerin (Kl.) und Berufungsbeklagte begehrt als Rechtsnachfolgerin des früheren Klägers (Kl.), ihres verstorbenen Ehemannes, die Feststellung, dass das Urothelkarzinom (Harnblasenkrebs) ihres Mannes eine Berufskrankheit (BK) im Sinne von § 9 Sozialgesetzbuch Siebtes Buch (SGB VII) nach der Nr. 1301 der Anlage 1 zur Berufskrankheiten-Verordnung (BKV) darstellte. Nach dieser Vorschrift sind als BK anerkannt Schleimhautveränderungen, Krebs oder andere Neubildungen der Harnwege durch aromatische Amine.