BAG - Urteil vom 13.12.2018
2 AZR 378/18
Normen:
SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 68 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 151); SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 84 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 167); SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 85 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 168); SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 88 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 171); SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 90 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 173); SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 91; SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 95 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 178); SGB IX (in der vom 30.12.2016 bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung) § 156 (seit dem 01.01.2018: SGB IX § 238); BetrVG § 102; KSchG § 1; KSchG § 4; KSchG § 6; KSchG § 7; KSchG § 9;
Fundstellen:
AP SGB IX 2018 § 178 Nr. 2
ArbRB 2019, 1
ArbRB 2019, 67
AuR 2019, 188
AuR 2019, 97
BAGE 164, 360
BB 2019, 1337
BB 2019, 500
EzA-SD 2019, 13
EzA-SD 2019, 3
MDR 2019, 427
NJW 2019, 1016
NZA 2019, 305
NZA-RR 2019, 231
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 68 vom 13.12.2018
Vorinstanzen:
LAG Chemnitz, vom 08.06.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 458/17

Anhörung der Schwerbehindertenvertetung vor jeder Kündigung eines schwerbehinderten ArbeitnehmersDifferenzierung zwischen Mitteilungspflicht und Anhörung vor der Kündigung im SchwerbehindertenrechtAnforderungen an die ordnungsgemäße Anhörung der Schwerbehindertenvertretung vor einer KündigungKongruenz zwischen Anhörung des Betriebsrats und Anhörung der SchwerbehindertenvertretungAnaloge Anwendung der Stellungnahmefristen aus dem Betriebsverfassungsgesetz auch im SchwerbehindertenrechtBesonderheiten zum arbeitgeberseitigen Auflösungsantrag bei Verletzung der Anhörungspflicht der Schwerbehindertenvertretung

BAG, Urteil vom 13.12.2018 - Aktenzeichen 2 AZR 378/18

DRsp Nr. 2019/317

Anhörung der Schwerbehindertenvertetung vor jeder Kündigung eines schwerbehinderten Arbeitnehmers Differenzierung zwischen Mitteilungspflicht und Anhörung vor der Kündigung im Schwerbehindertenrecht Anforderungen an die ordnungsgemäße Anhörung der Schwerbehindertenvertretung vor einer Kündigung Kongruenz zwischen Anhörung des Betriebsrats und Anhörung der Schwerbehindertenvertretung Analoge Anwendung der Stellungnahmefristen aus dem Betriebsverfassungsgesetz auch im Schwerbehindertenrecht Besonderheiten zum arbeitgeberseitigen Auflösungsantrag bei Verletzung der Anhörungspflicht der Schwerbehindertenvertretung

Die Unwirksamkeitsfolge des § 95 Abs. 2 Satz 3 SGB IX in der vom 30. Dezember 2016 bis zum 31. Dezember 2017 geltenden Fassung (seit dem 1. Januar 2018: § 178 Abs. 2 Satz 3 SGB IX) tritt nicht ein, wenn der Arbeitgeber die Schwerbehindertenvertretung vor Ausspruch der Kündigung entsprechend den für die Beteiligung des Betriebsrats gemäß § 102 Abs. 1 und Abs. 2 BetrVG geltenden Grundsätzen anhört. Orientierungssätze: 1. Die Schwerbehindertenvertretung ist vor jeder Beendigungs- und Änderungskündigung zu beteiligen. Das gilt auch für Kündigungen in der Wartezeit des § 1 Abs. 1 KSchG. § 90 Abs. 1 Nr. 1 SGB IX aF (§ 173 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 SGB IX nF) findet weder direkte noch analoge Anwendung (Rn. 12).