BSG - Urteil vom 08.08.1990
11 RAr 55/89
Normen:
AFG § 137 Abs. 1, § 138 Abs. 1 Nr. 2, § 138 Abs. 2 S. 2 Nr. 2 ;
Fundstellen:
SozR 3-4100 § 138 Nr. 4

Anrechenbares Einkommen des Ehegatten bei der Arbeitslosenhilfe

BSG, Urteil vom 08.08.1990 - Aktenzeichen 11 RAr 55/89

DRsp Nr. 1998/18856

Anrechenbares Einkommen des Ehegatten bei der Arbeitslosenhilfe

1. Der Beitrag zu einer nach Grund und Höhe angemessenen privaten gemeinsamen Kapitallebensversicherung des Arbeitslosen und seines Ehegatten kann das auf die Arbeitslosenhilfe anrechenbare Einkommen des Ehegatten mindern. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 137 Abs. 1, § 138 Abs. 1 Nr. 2, § 138 Abs. 2 S. 2 Nr. 2 ;

Gründe:

I. Der Kläger begehrt höhere Arbeitslosenhilfe (Alhi). Der Rechtsstreit wird im wesentlichen um die Frage geführt, in welchem Umfang von dem im Rahmen der Bedürftigkeitsprüfung zu berücksichtigenden Einkommen der Ehefrau Beiträge zu Versicherungen abzusetzen sind.

Der 1937 geborene Kläger ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er war zuletzt als Maler tätig. Seine Ehefrau arbeitet als Sekretärin in einem Ingenieurbüro (Nettomonatsarbeitsentgelt 1984 1.571,69 DM, 1985 = 1.710,20 DM, 1986 = 1.794,93 DM und 1987 1.743,25 DM).

Der Kläger bezog ab 5. Juni 1984 verschiedene Sozialleistungen, und zwar

vom 5. Juni 1984 bis 25. Oktober 1984 Arbeitslosengeld (Alg), vom 26. Oktober 1984 bis 23. Februar 1985 Anschluß-Alhi,

vom 25. Februar 1985 bis 4. April 1985 Unterhaltsgeld (Uhg), vom 5. April 1985 bis 3. Juli 1985 erneut Alhi,

vom 4. Juli 1985 bis 3. Januar 1986 Übergangsgeld,

vom 4. Januar 1986 bis 30. November 1986 Alhi;