BSG - Urteil vom 17.07.2008
B 9/9a VS 5/06 R
Normen:
BKV Anl. 1 Nr. 3101; RVO § 551 Abs. 1 S. 3 ; SGB VII § 9 Abs. 1 S. 2 ; SVG § 81 Abs. 1 § 81 Abs. 6 S. 1 § 81 Abs. 6 S. 2 § 85 Abs. 1 § 85 Abs. 3 ;
Vorinstanzen:
LSG Bayern, vom 27.06.2006 - Vorinstanzaktenzeichen L 15 VS 12/98
SG München, - Vorinstanzaktenzeichen S 29 VS 52/96

Anspruch auf Anerkennung einer akuten myelo-monozytären Leukämie als Folge einer Wehrdienstbeschädigung

BSG, Urteil vom 17.07.2008 - Aktenzeichen B 9/9a VS 5/06 R

DRsp Nr. 2008/20819

Anspruch auf Anerkennung einer akuten myelo-monozytären Leukämie als Folge einer Wehrdienstbeschädigung

Normenkette:

BKV Anl. 1 Nr. 3101; RVO § 551 Abs. 1 S. 3 ; SGB VII § 9 Abs. 1 S. 2 ; SVG § 81 Abs. 1 § 81 Abs. 6 S. 1 § 81 Abs. 6 S. 2 § 85 Abs. 1 § 85 Abs. 3 ;

Gründe:

I. Streitig ist, ob der Kläger gegen die beklagte Bundesrepublik Deutschland (Wehrverwaltung) Anspruch auf Anerkennung einer "akuten myelo-monozytären Leukämie" (AML) als Folge einer Wehrdienstbeschädigung (WDB) sowie für den Zeitraum vom 1.8.1991 bis 31.7.1993 auf Gewährung eines Ausgleichs nach § 85 Soldatenversorgungsgesetz (SVG) hat.

Der 1954 geborene Kläger war vom 1.8.1983 bis 31.7.1993 Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr, zuletzt als Oberstabsarzt. In dieser Funktion fertigte er auch Differentialblutbilder per Hand; als Ergebnisse dieser Laboruntersuchungen ergaben sich ua Mononukleose-Virusträger.

Im Juli/August 1987 war der Kläger arbeitsunfähig krank. Es wurde bei ihm an Hand von Laborbefunden (IgM-Titer) eine akute Cytomegalievirus(CMV)-Infektion und eine Epstein-Barr-Virus(EBV)-Infektion festgestellt. Im Juli 1989 und Juli 1990 traten beim Kläger erneut Infektionskrankheiten auf; die Laborbefunde zeigten wieder Abweichungen von der Norm (positiver EBVVCA-IgM-Titer). Im August 1991 wurde beim Kläger eine AML diagnostiziert.