BSG - Urteil vom 28.08.1991
13/5 RJ 60/89
Normen:
EheV DDR § 13, § 14; FamGB DDR § 29, § 31; RVO § 1265 Abs. 1 S. 1, § 1265 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BSGE 69, 203
SozR 3-2200 § 1265 Nr. 6

Anspruch auf Geschiedenenwitwenrente bei Ehescheidung nach DDR-Recht

BSG, Urteil vom 28.08.1991 - Aktenzeichen 13/5 RJ 60/89

DRsp Nr. 1998/7698

Anspruch auf Geschiedenenwitwenrente bei Ehescheidung nach DDR-Recht

1. Der nacheheliche Unterhaltsanspruch als Scheidungsfolge bestimmt sich im innerdeutschen Kollisionsrecht ausschließlich nach dem Recht der DDR, wenn die deutschen Ehegatten während der Ehe ihren gewöhnlichen Aufenthalt zuletzt beide dort gehabt haben und ein Ehegatte in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt, der andere aber in der DDR verblieben ist (Anschluß an BGH vom 16.5.1984 - IVb ZB 810/80 = BGHZ 91, 186).2. Auch auf dem materiellen Scheidungsfolgenrecht der DDR kann eine Unterhaltsverpflichtung "aus sonstigem Grund" iS. von § 1265 Abs. 1 S. 1 RVO beruhen (Anschluß an BSG vom 25.10.1979 - 4 RJ 129/78 = SozR 2200 § 1265 Nr. 46).3. Der Ausnahmetatbestand des § 1265 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 RVO ist nicht ohne weiters auf das nacheheliche Unterhaltsrecht der DDR anzuwenden. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

EheV DDR § 13, § 14; FamGB DDR § 29, § 31; RVO § 1265 Abs. 1 S. 1, § 1265 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 ;

Gründe:

I

Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob die Beklagte der Klägerin aus der Versicherung ihres früheren Ehemannes Geschiedenen-Witwenrente gemäß § 1265 der Reichsversicherungsordnung (RVO) zu zahlen hat.