BSG - Urteil vom 15.12.2016
B 9 V 3/15 R
Normen:
KOVVfG § 15 S. 1; OEG § 1 Abs. 1 S. 1; OEG § 10 S. 2; OEG § 10a Abs. 1 S. 1; OEG § 6 Abs. 3;
Fundstellen:
BSGE 122, 218
NZS 2017, 438
Vorinstanzen:
LSG Niedersachsen-Bremen, vom 29.01.2015 - Vorinstanzaktenzeichen L 10 VE 25/13
SG Hildesheim, vom 19.04.2013 - Vorinstanzaktenzeichen S 27 VG 2/04

Anspruch auf Gewaltopferentschädigung im sozialen EntschädigungsrechtZulässigkeit aussagepsychologischer Gutachten

BSG, Urteil vom 15.12.2016 - Aktenzeichen B 9 V 3/15 R

DRsp Nr. 2017/5348

Anspruch auf Gewaltopferentschädigung im sozialen Entschädigungsrecht Zulässigkeit aussagepsychologischer Gutachten

1. Die Einholung und Berücksichtigung aussagespsychologischer Gutachten (sog Glaubhaftigkeitsgutachten) ist im sozialen Entschädigungsrecht zulässig (Anschluss an BSG vom 17.4.2013 - B 9 V 1/12 R = BSGE 113, 205 = SozR 4-3800 § 1 Nr 20). 2. In Verfahren über eine Gewaltopferentschädigung bedarf es keines besonderen Hinweises an den Sachverständigen auf den Beweismaßstab der Glaubhaftmachung (Abgrenzung zu BSG vom 17.4.2013 - B 9 V 1/12 R aaO). 3. Die Feststellung, ob die Aussage eines Gewaltopfers bei mehreren ernstlich in Betracht zu ziehenden Möglichkeiten relativ am wahrscheinlichsten ist, obliegt allein der richterlichen Beweiswürdigung.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen vom 29. Januar 2015 wird zurückgewiesen.

Außergerichtliche Kosten haben die Beteiligten einander nicht zu erstatten.

Normenkette:

KOVVfG § 15 S. 1; OEG § 1 Abs. 1 S. 1; OEG § 10 S. 2; OEG § 10a Abs. 1 S. 1; OEG § 6 Abs. 3;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über eine Versorgung nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) iVm dem Bundesversorgungsgesetz (BVG).