LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 10.08.2023
L 6 VG 1880/22
Normen:
OEG § 1 Abs. 1 S. 1; OEG § 6 Abs. 3; BVG § 1 Abs. 3 S. 1; BVG § 9 Abs. 1 Nr. 3 Alt. 1; BVG § 30 Abs. 1 S. 1-2; BVG § 31 Abs. 1; BVG § 31 Abs. 2; StGB § 176; StGB § 176a; KOVVfG § 15 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Reutlingen, vom 19.05.2022 - Vorinstanzaktenzeichen S 7 VG 2236/19

Anspruch auf Gewaltopferentschädigung nach dem OEGAnforderungen an die Glaubhaftmachung eines rechtswidrigen, vorsätzlichen und tätlichen Angriffs - hier sexueller Missbrauch in der KindheitKeine Beweiserleichterung oder Beweislastumkehr bei Krankheit

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 10.08.2023 - Aktenzeichen L 6 VG 1880/22

DRsp Nr. 2023/12083

Anspruch auf Gewaltopferentschädigung nach dem OEG Anforderungen an die Glaubhaftmachung eines rechtswidrigen, vorsätzlichen und tätlichen Angriffs – hier sexueller Missbrauch in der Kindheit Keine Beweiserleichterung oder Beweislastumkehr bei Krankheit

Der Umstand, dass ein Opfer krankheitsbedingt das schädigende Ereignis nicht hinreichend konkret beschreiben kann, begründet weder eine Beweiserleichterung noch eine Beweislastumkehr.

Tenor

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Reutlingen vom 19. Mai 2022 wird zurückgewiesen.

Außergerichtliche Kosten sind auch im Berufungsverfahren nicht zu erstatten.

Normenkette:

OEG § 1 Abs. 1 S. 1; OEG § 6 Abs. 3; BVG § 1 Abs. 3 S. 1; BVG § 9 Abs. 1 Nr. 3 Alt. 1; BVG § 30 Abs. 1 S. 1-2; BVG § 31 Abs. 1; BVG § 31 Abs. 2; StGB § 176; StGB § 176a; KOVVfG § 15 S. 1;

Tatbestand

Die Klägerin begehrt die Gewährung von Beschädigtenversorgung nach dem Gesetz über die Entschädigung der Opfer von Gewalttaten (OEG) i. V. m. dem Bundesversorgungsgesetz (BVG) aufgrund behaupteter sexueller Übergriffe in ihrer Kindheit.