BSG - Urteil vom 19.06.2012
B 4 AS 163/11 R
Normen:
Alg II-V (2008) § 6; EStG § 9; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1; SGB II § 11 Abs. 2; SGB II § 11 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a; SGB II § 11b; SGB II § 16;
Fundstellen:
BFH/NV 2012, 1760
NZS 2013, 32
Vorinstanzen:
LSG Hessen, vom 09.02.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 6 AS 338/09
SG Marburg, vom 14.05.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 5 AS 258/08

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Berücksichtigung der Aufwendungen für Business-Kleidung und Friseurbesuche als Einkommen

BSG, Urteil vom 19.06.2012 - Aktenzeichen B 4 AS 163/11 R

DRsp Nr. 2012/16648

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Berücksichtigung der Aufwendungen für Business-Kleidung und Friseurbesuche als Einkommen

Eine bei der Einkommensberücksichtigung über die steuerrechtliche Sichtweise hinausgehende Berücksichtigung von berufsbezogenen Aufwendungen ist nur geboten, wenn dies durch das Ziel des SGB 2, den Leistungsberechtigten in das Erwerbsleben einzugliedern, geboten ist.

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Hessischen Landessozialgerichts vom 9. Februar 2011 aufgehoben und der Rechtsstreit zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

Alg II-V (2008) § 6; EStG § 9; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1; SGB II § 11 Abs. 2; SGB II § 11 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a; SGB II § 11b; SGB II § 16;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Höhe des der Klägerin zustehenden Alg II im Zeitraum vom 1.6.2008 bis 30.11.2008.

Die Klägerin bezog bis zum 31.5.2008 Alg als Versicherungsleistung. Sie beantragte für sich und ihren Sohn R Leistungen nach dem SGB II ab dem 1.6.2008. Ebenfalls ab dem 1.6.2008 übte die Klägerin an fünf Tagen in der Woche eine Halbtagsbeschäftigung als Sekretärin bei der D AG mit einem Bruttogehalt in Höhe von 1066 Euro zuzüglich eines Arbeitgeberanteils zu den vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von 40 Euro, netto 829,98 Euro aus.