BSG - Urteil vom 03.12.1996
10 RKg 8/96
Normen:
AuslG (1990) § 30 ; BKGG § 1 Abs. 3 § 42 ; EWGV 1408/71 Art. 3 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Art. 20 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ; StaatenlÜbk Art. 1 Abs. 1 Art. 24 Abs. 1 lit. b Art. 28, Anh 1 § 1 Abs. 1 ;
Fundstellen:
SozR-3 5870 § 1 Nr. 12

Anspruch auf Kindergeld für Staatenlose

BSG, Urteil vom 03.12.1996 - Aktenzeichen 10 RKg 8/96

DRsp Nr. 1997/5333

Anspruch auf Kindergeld für Staatenlose

1. Erfüllt ein Staatenloser die aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen des § 1 Abs. 3 BKGG nicht, so hat er nicht bereits aufgrund des Staatenlosen-Übereinkommens Anspruch auf Kindergeld (Fortführung von BSG vom 15.12.1992 - 10 RKg 11/92 = BSGE 72, 8, 14 = SozR 3-5870 § 1 Nr. 2 S. 11 f).2. Ein aus dem Libanon unmittelbar nach Deutschland zugewanderter Staatenloser hat keinen gemeinschaftsrechtlichen Anspruch auf Gleichbehandlung mit Inländern. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AuslG (1990) § 30 ; BKGG § 1 Abs. 3 § 42 ; EWGV 1408/71 Art. 3 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 Art. 14 Abs. 1 Art. 20 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ; StaatenlÜbk Art. 1 Abs. 1 Art. 24 Abs. 1 lit. b Art. 28, Anh 1 § 1 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Der Kläger wendet sich gegen die Aufhebung der Bewilligung des Kindergeldes (Kg) mit Ablauf des Monats Dezember 1993 und macht die Verfassungswidrigkeit der Neuregelung des § 1 Abs. 3 Bundeskindergeldgesetz (BKGG) i.d.F. des Ersten Gesetzes zur Umsetzung des Spar-, Konsolidierungs- und Wachstumsprogramms (1. SKWPG) vom 21. Dezember 1993 (BGBl I 2353) geltend.