LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 16.11.2022
L 10 KR 245/22
Normen:
SGB V § 44; SGB V § 49 Abs. 1 Nr. 5 Hs. 1-2; SGB V § 73 Abs. 2 S. 1 Nr. 9; SGB V § 295 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und S. 10; SGB V § 295 Abs. 3 S. 1 Nr. 3; SGB V § 311 Abs. 6; TSVG Art. 2 Nr. 1;
Fundstellen:
DStR 2023, 12
NZS 2023, 311
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 08.03.2022 - Vorinstanzaktenzeichen S 23 KR 1875/21

Anspruch auf Krankengeld in der gesetzlichen KrankenversicherungKeine Meldeobliegenheiten der Versicherten nach Einführung des elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungs-Verfahrens am 01.01.2021

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 16.11.2022 - Aktenzeichen L 10 KR 245/22

DRsp Nr. 2023/40

Anspruch auf Krankengeld in der gesetzlichen Krankenversicherung Keine Meldeobliegenheiten der Versicherten nach Einführung des elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungs-Verfahrens am 01.01.2021

1. Nach dem Wortlaut des § 49 Abs. 1 Nr. 5 SGB V und unter Berücksichtigung des systematischen Zusammenhangs mit § 295 Abs. 1 SGB V trifft Versicherte ab dem 01.01.2021 keine Meldeobliegenheit für ihre Arbeitsunfähigkeit gegenüber der Krankenkasse. 2. Es geht nicht zu Lasten der Versicherten, wenn die elektronische Übermittlung der Arbeitsunfähigkeitsdaten aus nicht vom Versicherten zu vertretenden Gründen unterbleibt.

Tenor

Die Berufung der Beklagten gegen das Urteil des Sozialgerichts Köln vom 08.03.2022 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt auch die notwendigen außergerichtlichen Kosten des Klägers im Berufungsverfahren.

Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 44; SGB V § 49 Abs. 1 Nr. 5 Hs. 1-2; SGB V § 73 Abs. 2 S. 1 Nr. 9; SGB V § 295 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 und S. 10; SGB V § 295 Abs. 3 S. 1 Nr. 3; SGB V § 311 Abs. 6; TSVG Art. 2 Nr. 1;

Tatbestand

Streitig ist die Zahlung von Krankengeld für die Zeit vom 12.05.2021 bis 21.07.2021.