BSG - Urteil vom 03.09.2020
B 14 AS 55/19 R
Normen:
SGB II § 9 Abs. 2 S. 2; SGB II § 9 Abs. 5; SGB II § 11 Abs. 1; SGB II § 12; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 40 Abs. 2 Nr. 3; SGB II § 44; SGB III § 330 Abs. 2; SGB X § 45; SGB X § 50 Abs. 1 S. 1; SGB X § 50 Abs. 3 S. 1-2; SGG § 96 Abs. 1;
Fundstellen:
NZS 2021, 200
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen, vom 14.11.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 12 AS 238/17
SG Duisburg, vom 10.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 6 AS 2498/13

Anspruch auf Leistungen nach dem SGB IIEinbeziehung eines Erstattungsverwaltungsaktes in das sozialgerichtliche Klageverfahren im Sinne von § 96 Abs. 1 SGGAnforderungen an den Eintritt der gesetzlichen Vermutung des Einsatzes des Vermögens von Verwandten in einer Haushaltsgemeinschaft zugunsten des Hilfebedürftigen

BSG, Urteil vom 03.09.2020 - Aktenzeichen B 14 AS 55/19 R

DRsp Nr. 2020/16768

Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II Einbeziehung eines Erstattungsverwaltungsaktes in das sozialgerichtliche Klageverfahren im Sinne von § 96 Abs. 1 SGG Anforderungen an den Eintritt der gesetzlichen Vermutung des Einsatzes des Vermögens von Verwandten in einer Haushaltsgemeinschaft zugunsten des Hilfebedürftigen

1. Ein nach Klageerhebung ergangener Aufhebungs- und Erstattungsbescheid, der die ursprünglich streitgegenständlichen Bewilligungsentscheidungen insgesamt ersetzt, wird kraft Gesetzes Gegenstand des Klageverfahrens. 2. Die gesetzliche Vermutung des Einsatzes des Vermögens von Verwandten in einer Haushaltsgemeinschaft ist widerlegt, wenn feststeht, dass keine Unterstützung geleistet wurde.

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 14. November 2018 aufgehoben und die Sache zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an das Landessozialgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

SGB II § 9 Abs. 2 S. 2; SGB II § 9 Abs. 5; SGB II § 11 Abs. 1; SGB II § 12; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 40 Abs. 2 Nr. 3; SGB II § 44; SGB III § 330 Abs. 2; SGB X § 45; SGB X § 50 Abs. 1 S. 1; SGB X § 50 Abs. 3 S. 1-2; SGG § 96 Abs. 1;

Gründe:

I

Streitig sind die vollständige Rücknahme der Leistungsbewilligungen für den Zeitraum 2.4. bis 30.9.2013 sowie die Festsetzung einer entsprechenden Erstattungsforderung durch das beklagte Jobcenter gegenüber der Klägerin.