LSG Baden-Württemberg - Beschluss vom 07.11.2019
L 11 KR 2795/19 B
Normen:
SGB V § 37; SGB IX a.F. § 17 Abs. 2 S. 1; SGB IX a.F. § 17 Abs. 3 S. 3-4; SGB X §§ 53 ff.; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 311 Abs. 2 Nr. 3; BGB § 611; BGB § 611a; BGB § 823 Abs. 2; StGB § 263; SGG § 51 Abs. 1 Nr. 2; SGG § 51 Abs. 2; SGG § 114 Abs. 3;
Vorinstanzen:
SG Ulm, vom 01.08.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 12 KR 239/19

Anspruch auf Leistungen zur häuslichen Krankenpflege im Rahmen eines Persönlichen Budgets nach dem SGB IXSchadensersatzanspruch der Krankenkasse gegen die Pflegekraft bei betrügerischen HandlungenRechtsweg zur SozialgerichtsbarkeitUnerheblichkeit fehlender Verträge zwischen Leistungsanbietern und Krankenkassen

LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 07.11.2019 - Aktenzeichen L 11 KR 2795/19 B

DRsp Nr. 2020/560

Anspruch auf Leistungen zur häuslichen Krankenpflege im Rahmen eines Persönlichen Budgets nach dem SGB IX Schadensersatzanspruch der Krankenkasse gegen die Pflegekraft bei betrügerischen Handlungen Rechtsweg zur Sozialgerichtsbarkeit Unerheblichkeit fehlender Verträge zwischen Leistungsanbietern und Krankenkassen

Eine durch betrügerische Handlungen einer Pflegekraft verursachte oder ermöglichte Zweckverfehlung eines dem Versicherten bewilligten Persönlichen Budgets (hier: für Leistungen der häuslichen Krankenpflege) kann einen Schadensersatzanspruch der Krankenkasse (§ 823 Abs 2 BGB iVm § 263 StGB) gegen die Pflegekraft begründen. Für die Geltendmachung eines solchen Schadensersatzanspruchs ist der Rechtsweg zu den Sozialgerichten gegeben. Dem steht nicht entgegen, dass die Anbieter von Leistungen der häuslichen Krankenpflege bei einer Bewilligung dieser Leistung in Form eines Persönlichen Budgets systembedingt keine Verträge mit den Krankenkassen abschließen.

Tenor

Die Beschwerde des Beklagten gegen den Beschluss des Sozialgerichts Ulm vom 01.08.2019 wird zurückgewiesen.

Normenkette:

SGB V § 37; SGB IX a.F. § 17 Abs. 2 S. 1; SGB IX a.F. § 17 Abs. 3 S. 3-4; SGB X §§ 53 ff.; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 311 Abs. 2 Nr. 3; BGB § 611; BGB § 611a; BGB § 823 Abs. 2; StGB § 263; SGG § 51 Abs. 1 Nr. 2; SGG § 51 Abs. 2; SGG § 114 Abs. 3;

Gründe

I.