BSG - Urteil vom 12.12.2019
B 14 AS 46/18 R
Normen:
SGB X § 63 Abs. 1 S. 1 Hs. 2; SGB X § 63 Abs. 2; SGB I § 45 Abs. 1; RVG § 1 Abs. 1 S. 1; RVG § 2 Abs. 2 S. 1; RVG § 3 Abs. 2; RVG § 4 Abs. 1 S. 3; RVG § 8 Abs. 1; RVG § 14 Abs. 1 S. 1 und S. 3; RVG § 44 S. 2;
Fundstellen:
NJW 2020, 1758
NZS 2020, 398
Vorinstanzen:
LSG Thüringen, vom 15.05.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 9 AS 361/17
SG Nordhausen, vom 16.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 31 AS 2363/14

Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB IIErstattung der Kosten eines VorverfahrensUnerheblichkeit der Möglichkeit einer Erhebung der Einrede der Verjährung der Leistungsbezieher gegenüber dem Rechtsanwalt

BSG, Urteil vom 12.12.2019 - Aktenzeichen B 14 AS 46/18 R

DRsp Nr. 2020/3965

Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II Erstattung der Kosten eines Vorverfahrens Unerheblichkeit der Möglichkeit einer Erhebung der Einrede der Verjährung der Leistungsbezieher gegenüber dem Rechtsanwalt

Dem Anspruch auf Freistellung von Rechtsanwaltsgebühren für die Vertretung im sozialrechtlichen Widerspruchsverfahren steht die Nichterhebung der Verjährungseinrede nicht entgegen.

Auf die Revisionen der Kläger werden die Urteile des Thüringer Landessozialgerichts vom 15. Mai 2018 - L 9 AS 361/17 - und des Sozialgerichts Nordhausen vom 16. Januar 2017 aufgehoben und der Beklagte unter Aufhebung des Bescheids vom 28. Juli 2014 in Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 7. Oktober 2014 verurteilt, den Klägern die Gebühren ihres Rechtsanwalts zu erstatten.

Der Beklagte hat den Klägern vier Fünftel der Kosten des Rechtsstreits für alle Instanzen zu erstatten.

Normenkette:

SGB X § 63 Abs. 1 S. 1 Hs. 2; SGB X § 63 Abs. 2; SGB I § 45 Abs. 1; RVG § 1 Abs. 1 S. 1; RVG § 2 Abs. 2 S. 1; RVG § 3 Abs. 2; RVG § 4 Abs. 1 S. 3; RVG § 8 Abs. 1; RVG § 14 Abs. 1 S. 1 und S. 3; RVG § 44 S. 2;

Gründe:

I

Umstritten ist die Übernahme von Vorverfahrenskosten.