LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 22.11.2018
L 5 P 86/17
Normen:
SGB XI § 7 Abs. 2 S. 2; SGB XI § 33 Abs. 1 S. 3; SGB XI a.F. § 37; SGB I § 13; SGB I § 14; SGB I § 15;
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 23.06.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 27 P 229/15

Anspruch auf rückwirkende Gewährung von Pflegegeld aus der sozialen Pflegeversicherung im Wege des sozialrechtlichen HerstellungsanspruchsPflichtverletzung einer Uni-Klinik hinsichtlich ihrer Beratungspflicht aus § 7 Abs. 2 S. 2 SGB XIZurechnung des Verhaltens zur Pflegekasse

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 22.11.2018 - Aktenzeichen L 5 P 86/17

DRsp Nr. 2019/16686

Anspruch auf rückwirkende Gewährung von Pflegegeld aus der sozialen Pflegeversicherung im Wege des sozialrechtlichen Herstellungsanspruchs Pflichtverletzung einer Uni-Klinik hinsichtlich ihrer Beratungspflicht aus § 7 Abs. 2 S. 2 SGB XI Zurechnung des Verhaltens zur Pflegekasse

Die arbeitsteilige bzw. funktionelle Einbeziehung der Krankenhäuser in die Verwaltungsabläufe der Pflegekasse bei bzw. zur Antragstellung im Bereich der Pflegeversicherung ist gerade der Regelungsgegenstand des § 7 Abs. 2 S. 2 SGB XI. Denn die Benachrichtigungspflicht steht nicht für sich, sondern hat gerade den Zweck die Leistungserbringung zu beschleunigen bzw. effektiver zu machen.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Köln vom 23.06.2017 geändert. Die Beklagte wird unter Aufhebung der Bescheide vom 23.12.2014 und vom 18.03.2015 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 28.10.2015 verurteilt, dem Kläger für die Zeit von Juli 2013 bis Oktober 2014 Pflegegeld nach der Pflegestufe I zu gewähren. Die Beklagte trägt die notwendigen außergerichtlichen Kosten des Klägers in beiden Rechtszügen.

Normenkette:

SGB XI § 7 Abs. 2 S. 2; SGB XI § 33 Abs. 1 S. 3; SGB XI a.F. § 37; SGB I § 13; SGB I § 14; SGB I § 15;

Tatbestand

Streitig ist ein Anspruch auf Leistungen nach der Pflegestufe I in Form von Pflegegeld für die Zeit von Juli 2013 bis Oktober 2014.