BGH - Urteil vom 26.09.2002
I ZR 44/00
Normen:
UWG §§ 1 3 ; RBerG Art. 1 § 1 Abs. 1 § 3 Nr. 2 ; BRAGO § 3 Abs. 1 § 20 Abs. 1 ; BRAO § 43a Abs. 4 § 49b Abs. 3 S. 1, Abs. 4 S.2 ;
Fundstellen:
AnwBl 2003, 231
AuR 2002, 465
BB 2003, 595
BGHReport 2003, 337
BGHZ 152, 153
CR 2003, 424
GRUR 2003, 349
JR 2003, 327
JZ 2003, 567
K&R 2003, 183
MDR 2003, 357
MMR 2003, 261
NJ 2003, 223
NJW 2003, 819
VersR 2003, 882
ZGS 2002, 384
ZIP 2003, 577
wrp 2003, 374
Vorinstanzen:
KG,
LG Berlin,

Anwalts-Hotline; Rechtsnatur und Zulässigkeit von durch Anruf bei einer Anwalts-Hotline zustande kommenden Beratungsverträgen; Zulässigkeit der Berechnung des Anwaltshonorars aufgrund des Zeittakts

BGH, Urteil vom 26.09.2002 - Aktenzeichen I ZR 44/00

DRsp Nr. 2003/2561

"Anwalts-Hotline"; Rechtsnatur und Zulässigkeit von durch Anruf bei einer Anwalts-Hotline zustande kommenden Beratungsverträgen; Zulässigkeit der Berechnung des Anwaltshonorars aufgrund des Zeittakts

»1. Der durch den Anruf bei einer Anwalts-Hotline zustande kommende Beratungsvertrag wird im Zweifel mit dem den Anruf entgegennehmenden Rechtsanwalt geschlossen und nicht mit dem - zur Rechtsberatung nicht befugten - Unternehmen, das den Beratungsdienst organisiert und bewirbt.2. Der Rechtsanwalt, der sich an einer Anwalts-Hotline beteiligt, verstößt damit nicht gegen berufsrechtliche Verbote. Insbesondere ist die Vereinbarung einer nach Gesprächsminuten berechneten Zeitvergütung, die entweder zu einer Gebührenunterschreitung oder gelegentlich auch zu einer Gebührenüberschreitung führt, nicht generell berufswidrig. Mit der Beteiligung an der Anwalts-Hotline ist auch nicht notwendig ein Verstoß gegen das Verbot der Vertretung widerstreitender Interessen (§ 43a Abs. 4 BRAO), gegen das Provisionsverbot (§ 49b Abs. 3 Satz 1 BRAO) oder gegen das Verbot der Abtretung von Gebührenansprüchen (§ 49b Abs. 4 Satz 2 BRAO) verbunden.«

Normenkette:

UWG §§ 1 3 ; RBerG Art. 1 § 1 Abs. 1 § 3 Nr. 2 ; BRAGO § 3 Abs. 1 § 20 Abs. 1 ; BRAO § 43a Abs. 4 § 49b Abs. 3 S. 1, Abs. 4 S.2 ;

Tatbestand: