BAG - Urteil vom 18.01.2012
7 AZR 723/10
Normen:
AÜG § 1 Abs. 1; AÜG § 1 Abs. 2; AÜG § 9 Nr. 1; AÜG § 10 Abs. 1 S. 1; AÜG § 15; AÜG § 15a; AÜG § 16; LuftSiG § 2 S. 1; LuftSiG § 5 Abs. 1; LuftSiG § 5 Abs. 2; LuftSiG § 5 Abs. 3; LuftSiG § 5 Abs. 4; LuftSiG § 5 Abs. 5; LuftSiG § 5 Abs. 6; LuftSiG § 7 Abs. 1 Nr. 3; LuftSiG § 16 Abs. 3 S. 2, 3; LuftVG (a.F.) § 29c Abs. 1 S. 3; BGB § 278; BGB § 645 Abs. 1 S. 1; BPolG § 4; AsylVfG § 5 Abs. 5 (a.F.); SGB VIII § 4; ZPO § 256 Abs. 1; Richtlinie 2008/104/EG (vom 19. November 2008) über Leiharbeit; Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 (vom 16. Dezember 2002) zur Festlegung gemeinsamer Vorschriften für die Sicherheit in der Zivilluftfahrt; Verordnung (EG) Nr. 300/2008 (vom 11. März 2008) über gemeinsame Vorschriften für die Sicherheit in der Zivilluftfahrt und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002;
Fundstellen:
ArbRB 2012, 268
BB 2012, 1407
EzA-SD 2012, 4
NZA-RR 2012, 455
Vorinstanzen:
LAG Hamburg, vom 29.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 27/10
ArbG Hamburg, vom 04.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Ca 319/09

Arbeitnehmerüberlassung; Luftsicherheitskontrollen an Flughäfen durch private Dienstleistungsunternehmen; Unerlaubte gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung i.S. des AÜG; Abgrenzung zu drittbezogenem Arbeitseinsatz aufgrund Dienst- oder Werkvertrags; Einsatz von nach § 5 Abs. 5 LuftSiG beliehenen Personen auf Flughafen

BAG, Urteil vom 18.01.2012 - Aktenzeichen 7 AZR 723/10

DRsp Nr. 2012/9528

Arbeitnehmerüberlassung; Luftsicherheitskontrollen an Flughäfen durch private Dienstleistungsunternehmen; Unerlaubte gewerbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung i.S. des AÜG; Abgrenzung zu drittbezogenem Arbeitseinsatz aufgrund Dienst- oder Werkvertrags; Einsatz von nach § 5 Abs. 5 LuftSiG beliehenen Personen auf Flughafen

Orientierungssätze: 1. Durch die Beleihung eines bei einem privaten Arbeitgeber angestellten Sicherheitsassistenten nach § 5 Abs. 5 LuftSiG wird die Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes nicht ausgeschlossen. 2. Der ohne die erforderliche Erlaubnis nach § 1 Abs. 1, § 2 AÜG abgeschlossene Arbeitnehmerüberlassungsvertrag ist nach § 9 Nr. 1 AÜG unwirksam. In diesem Fall kommt ein Arbeitsverhältnis mit dem Entleiher kraft gesetzlicher Fiktion nach § 10 Abs. 1 Satz 1 AÜG zustande. 3. Arbeitnehmerüberlassung iSd. § 1 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 AÜG liegt vor, wenn einem Entleiher Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden, die in dessen Betrieb eingegliedert sind und ihre Arbeit allein nach Weisungen des Entleihers und in dessen Interesse ausführen.