BAG - Urteil vom 14.08.2002
7 AZR 372/01
Normen:
LPVG Brandenburg § 90 Abs. 2 § 63 Abs. 1 Nr. 4 § 61 ; HRG (in der bis 22. Februar 2002 geltenden Fassung, a.F.) § 48 Abs. 1 S. 1, 2, 3, 4, Abs. 3 S. 1, 2 § 50 Abs. 3, 4 § 57c ; HRG (in den vom 22. Dezember 1990 bis 24. August 1998 geltenden Fassungen) § 50 Abs. 3, 4 ; GG Art. 31 Art. 100 Abs. 1 S. 1, 2 ; BeschFG § 1 Abs. 5 S. 1 ; BGB § 625 ;
Fundstellen:
AuR 2003, 125
NJ 2003, 223
NZA-RR 2004, 501
Vorinstanzen:
LAG Brandenburg, vom 16.01.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 585/00
ArbG Cottbus, vom 16.08.2000 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Ca 1828/00

Befristungsrecht - Befristeter Arbeitsvertrag mit wissenschaftlichem Assistenten; Verlängerung des befristeten Arbeitsverhältnisses eines Personalratsmitglieds im Hochschulbereich auf Grund landesgesetzlicher Bestimmung; Vereinbarkeit des § 90 Abs. 2 LPVG Brandenburg mit Hochschulrahmengesetz

BAG, Urteil vom 14.08.2002 - Aktenzeichen 7 AZR 372/01

DRsp Nr. 2003/2557

Befristungsrecht - Befristeter Arbeitsvertrag mit wissenschaftlichem Assistenten; Verlängerung des befristeten Arbeitsverhältnisses eines Personalratsmitglieds im Hochschulbereich auf Grund landesgesetzlicher Bestimmung; Vereinbarkeit des § 90 Abs. 2 LPVG Brandenburg mit Hochschulrahmengesetz

»1. § 90 Abs. 2 LPVG Brandenburg normiert die kraft Gesetzes eintretende Verlängerung befristeter Arbeitsverhältnisse von Personalratsmitgliedern im Hochschulbereich. 2. Die Frist des § 1 Abs. 5 Satz 1 BeschFG zur gerichtlichen Geltendmachung der Unwirksamkeit der vereinbarten Befristung wird erst mit Ablauf des kraft Gesetzes verlängerten Arbeitsverhältnisses in Lauf gesetzt. 3. Es bleibt dahingestellt, ob § 90 Abs. 2 LPVG Brandenburg mit den Bestimmungen des Hochschulrahmengesetzes vereinbar oder nach Art. 31 GG unwirksam ist.« Orientierungssätze: 1. Es spricht manches dafür, daß § 90 Abs. 2 LPVG Brandenburg mit zwingenden, abschließenden Regelungen des Hochschulrahmengesetzes, darunter insbesondere § 48 Abs. 1 Satz 4 HRG aF, unvereinbar und daher gemäß Art. 31 GG unwirksam ist. 2. Die Einholung einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nach Art. 100 Abs. 1 Satz 1 und 2 GG ist nur zulässig, wenn im Ausgangsverfahren die Entscheidung bei Gültigkeit der fraglichen Norm anders ausfallen würde als bei deren Unwirksamkeit.

Normenkette:

LPVG Brandenburg § 90 Abs. 2 § 63 Abs. 1 Nr. 4 § 61 ;