BAG - Urteil vom 01.12.2004
7 AZR 198/04
Normen:
BGB § 623 (in der bis 31. Dezember 2000 geltenden Fassung - a.F.) § 125 § 141 ; BeschFG (in der bis 31. Dezember 2000 geltenden Fassung) § 1 ;
Fundstellen:
AuA 2005, 50
AuR 2005, 235
AuR 2005, 28
BAGE 113, 75
BAGE 165, 75
BAGReport 2005, 168
BB 2005, 1116
DB 2005, 1172
MDR 2005, 877
NJ 2005, 382
NJW 2005, 2333
NZA 2005, 575
ZGS 2005, 6
ZIP 2005, 1614
Vorinstanzen:
LAG Sachsen-Anhalt, vom 11.02.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 469/03
ArbG Magdeburg, vom 24.06.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Ca 4526/02

Befristungsrecht - Befristung; Schriftform; Bestätigung; nachträgliche schriftliche Niederlegung einer mündlich vereinbarten Befristung

BAG, Urteil vom 01.12.2004 - Aktenzeichen 7 AZR 198/04

DRsp Nr. 2005/5827

Befristungsrecht - Befristung; Schriftform; Bestätigung; nachträgliche schriftliche Niederlegung einer mündlich vereinbarten Befristung

»Halten die Arbeitsvertragsparteien eine zunächst nur mündlich und damit nach § 623 BGB aF (seit 1. Januar 2001: § 14 Abs. 4 TzBfG), § 125 Satz 1 BGB formnichtig vereinbarte Befristung in einem nach Vertragsbeginn unterzeichneten Arbeitsvertrag schriftlich fest, führt dies nicht dazu, dass die Befristung rückwirkend wirksam wird. § 141 Abs. 2 BGB steht der Geltendmachung des Formmangels nicht entgegen. Die Vorschrift ist auf die nach Vertragsbeginn erfolgte schriftliche Niederlegung einer zuvor nur mündlich vereinbarten Befristung nicht anwendbar.«

Orientierungssätze: 1. Nach § 623 BGB aF (seit 1. Januar 2001: § 14 Abs. 4 TzBfG) bedarf die Wirksamkeit der Befristung eines Arbeitsvertrags der Schriftform. Wird die Befristung nur mündlich vereinbart, ist sie nach § 623 BGB aF, § 125 Satz 1 BGB nichtig. Das hat nicht die Unwirksamkeit des gesamten Arbeitsvertrags zur Folge. Vielmehr entsteht anstelle des befristeten ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.