BSG - Urteil vom 22.09.2009
B 2 U 2/08 R
Normen:
RVO § 749 Nr. 3; SGB VII § 168 Abs. 2 Nr. 2; SGB VII § 219 Abs. 1 S. 2; SGG § 77;
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 29.01.2008 - Vorinstanzaktenzeichen L 9 U 5354/05
SG Freiburg (Breisgau) - S 10 U 4183/03 - 11.11.2005,

Beitragsfestsetzung in der gesetzlichen Unfallversicherung; Zulässigkeit der Aufhebung bestandskräftiger Feststellungen von Beitragszahlungsansprüchen

BSG, Urteil vom 22.09.2009 - Aktenzeichen B 2 U 2/08 R

DRsp Nr. 2010/2355

Beitragsfestsetzung in der gesetzlichen Unfallversicherung; Zulässigkeit der Aufhebung bestandskräftiger Feststellungen von Beitragszahlungsansprüchen

1. § 168 Abs 2 SGB 7 räumt den Unfallversicherungsträgern kein Aufhebungsermessen ein. 2. Falls ein Tatbestand des § 168 Abs 2 SGB 7 erfüllt ist, muss der Träger die frühere rechtswidrig begünstigende Höchstbetragsregelung aufheben und weitere Beiträge festsetzen. Alternativ ermächtigt die Vorschrift den Träger auch dazu, die Beitragserstfestsetzung insgesamt zu beseitigen und den Beitrag insgesamt neu festzusetzen.

Das Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg vom 29. Januar 2008 wird aufgehoben. Der Rechtsstreit wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung über die neue Beitragsfeststellung zurückverwiesen.

Der Streitwert wird auf 12.151,23 Euro festgesetzt.

Normenkette:

RVO § 749 Nr. 3; SGB VII § 168 Abs. 2 Nr. 2; SGB VII § 219 Abs. 1 S. 2; SGG § 77;

Gründe:

I

Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob die Beklagte von der Klägerin Beiträge für die Jahre 1996, 1997, 1999 und 2000 nachfordern darf.