BSG - Urteil vom 07.12.2000
B 10 KR 3/99 R
Normen:
EStG § 2 Abs. 3, § 20 Abs. 4 S. 1; KVLG (1989) § 7 Abs. 1 ; SGB IV § 15 S. 2, § 16, § 17 Abs. 1 ; SGB V § 9 Abs. 1 Nr. 2, § 9 Abs. 2 Nr. 2, § 10 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 ; SGB X § 45, § 48 Abs. 1 ;
Fundstellen:
DStR 2001, 1170
NZS 2001, 493
Vorinstanzen:
LSG Schleswig-Holstein, vom 20.04.1999 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 KR41/98
SG Kiel, vom 28.05.1998 - Vorinstanzaktenzeichen S 7 Kr 82/97

Berechnung des Gesamteinkommens nach § 16 SGB IV bei Einkünften aus Kapitalvermögen, rückwirkende Feststellung fehlerhaft angenommener Familienversicherung

BSG, Urteil vom 07.12.2000 - Aktenzeichen B 10 KR 3/99 R

DRsp Nr. 2001/8182

Berechnung des Gesamteinkommens nach § 16 SGB IV bei Einkünften aus Kapitalvermögen, rückwirkende Feststellung fehlerhaft angenommener Familienversicherung

1. Von Einkünften aus Kapitalvermögen war bis einschließlich 1994 der Sparer-Freibetrag nach § 20 Abs. 4 EStG bei der Berechnung des Gesamteinkommens nach § 16 SGB IV nicht abzuziehen. 2. Die Krankenkasse kann auch rückwirkend durch Bescheid feststellen, daß eine Familienversicherung in der Vergangenheit nicht bestanden hat, ohne aus den §§ 45, 48 Abs. 1 SGB X folgende Einschränkungen beachten zu müssen, wenn zuvor kein entgegenstehender Verwaltungsakt ergangen ist. Im Falle einer rückwirkenden Feststellung ist nachträglich eine vorausschauende Betrachtungsweise anzuwenden. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

EStG § 2 Abs. 3, § 20 Abs. 4 S. 1; KVLG (1989) § 7 Abs. 1 ; SGB IV § 15 S. 2, § 16, § 17 Abs. 1 ; SGB V § 9 Abs. 1 Nr. 2, § 9 Abs. 2 Nr. 2, § 10 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 ; SGB X § 45, § 48 Abs. 1 ;

Gründe:

I

Die bei der beklagten landwirtschaftlichen Krankenkasse familienversicherte Klägerin wendet sich gegen die rückwirkende Beendigung der Familienversicherung für das Kalenderjahr 1993.