BSG - Urteil vom 22.04.2008
B 1 KR 5/07 R
Normen:
AsylbLG § 1 § 3 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; SGB V § 264 § 61 § 62 Abs. 1 S. 1, 2, Abs. 2 S. 1, 2, 3, 4, 5, 6 ;
Fundstellen:
NZS 2009, 280
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg, vom 14.02.2007 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 4134/05
SG Stuttgart, vom 25.08.2005 - Vorinstanzaktenzeichen S 4 KR 3735/04

Berücksichtigung von Kindergeldzahlungen ab 1.1.2004 bei der Berechnung der Belastungsgrenze

BSG, Urteil vom 22.04.2008 - Aktenzeichen B 1 KR 5/07 R

DRsp Nr. 2008/17500

Berücksichtigung von Kindergeldzahlungen ab 1.1.2004 bei der Berechnung der Belastungsgrenze

Auch ab 1.1.2004 sind Kindergeldzahlungen bei der Berechnung der Belastungsgrenze für Zuzahlungen gemäß § 62 SGB V nicht als Einnahmen zu berücksichtigen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AsylbLG § 1 § 3 ; GG Art. 3 Abs. 1 ; SGB V § 264 § 61 § 62 Abs. 1 S. 1, 2, Abs. 2 S. 1, 2, 3, 4, 5, 6 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten über die Befreiung des Klägers von der Zuzahlungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das Jahr 2004.

Der 1966 geborene Kläger ist bei der beklagten AOK krankenversichert. Er erzielte aus seiner Beschäftigung bei der Firma 3S-trading GmbH 2004 monatlich ein Bruttoarbeitsentgelt in Höhe von 665 Euro (netto 546,62 Euro). Daneben erhielt er von der Stadt Stuttgart aufstockend Grundleistungen gemäß §§ 1, 3 Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in Höhe von monatlich 448,25 Euro für sich, seine Ehefrau und seine drei Kinder (geboren 1993, 1995 und 1999). Dem lag folgende Berechnung zugrunde (Bescheid der Stadt Stuttgart vom 24.3.2004):

- Geldbetrag gemäß § 3 Abs 1 AsylbLG 143,15 Euro

- Zusatzleistungen nach § 3 Abs 2 AsylbLG 718,35 Euro

- Kosten der Unterkunft 460,15 Euro

- Gesamtbedarf 1.321,65 Euro

- ./. Nettoeinkünfte aus Erwerbstätigkeit 546,38 Euro

- ./. Kindergeld 462,00 Euro