BVerfG - Urteil vom 24.10.2002
2 BvF 1/01
Normen:
AltPflG § 6 ; GG Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 ;
Fundstellen:
BVerfGE 106, 61
BVerfGE 106, 61
BVerfGE 106, 62
BVerfGE 106, 62
DÖV 2003, 119
DÖV 2003, 119
GewArch 2003, 70
JuS 2003, 394
JuS 2003, 394
NJW 2003, 41
NJW 2003, 41

Berufsbild des Altenpflegers; Voraussetzungen der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz des Bundes

BVerfG, Urteil vom 24.10.2002 - Aktenzeichen 2 BvF 1/01

DRsp Nr. 2002/16286

Berufsbild des Altenpflegers; Voraussetzungen der konkurrierenden Gesetzgebungskompetenz des Bundes

»1. a) Der Gesetzgeber ist hinsichtlich der Festlegung des Berufsbildes der Altenpflege nicht starr an bestehende, traditionelle Vorprägungen gebunden; er ist vielmehr befugt, zur Durchsetzung wichtiger Gemeinschaftsinteressen die Ausrichtung des überkommenen Berufsbildes zeitgerecht zu verändern.b) Der Beruf des Altenpflegers ist, anders als der Beruf des Altenpflegehelfers, ein "anderer Heilberuf" im Sinne des Art. 74 Abs. 1 Nr. 19 GG.2. a) Ein von verfassungsgerichtlicher Kontrolle freier gesetzgeberischer Beurteilungsspielraum hinsichtlich der Voraussetzungen des Art. 72 Abs. 2 GG besteht nicht.b) Die Erforderlichkeitsklausel unterscheidet alternativ drei mögliche Ziele als Voraussetzung zulässiger Bundesgesetzgebung. Deren Konkretisierung muss sich am Sinn der besonderen bundesstaatlichen Integrationsinteressen orientieren.