BAG - Urteil vom 11.12.2007
3 AZR 249/06
Normen:
EG-Protokoll zu Art. 141 ; GG Art. 3 Abs. 2, 3 ; AGG § 1 § 2 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 S. 2 § 6 Abs. 1 S. 2 § 7 § 8 Abs. 2 § 10 S. 3 Nr. 4 § 33 Abs. 1 ; BGB § 612 Abs. 3 (in der Fassung des arbeitsrechtlichen EG-Anpassungsgesetzes mit Wirkung zum 21. August 1980 - BGBl. I 1980, 1308) ; BetrAVG § 1b Abs. 1 S. 4 Alt. 2, 3 ;
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu § 2 AGG
ArbRB 2008, 141
AuA 2008, 109
AuA 2009, 56
AuR 2008, 161
AuR 2008, 193
AuR 2008, 53
AuR 2008, 53
BAG-Pressemitteilung Nr. 88/07
BAGE 125, 133
BB 2008, 557
DB 2008, 766
FamRZ 2008, 880
JR 2008, 527
MDR 2008, 574
NJ 2008, 238
NJW 2008, 2458
NZA 2008, 532
ZIP 2008, 521
Vorinstanzen:
LAG Berlin, vom 04.01.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 17 Sa 1034/05
ArbG Berlin, vom 08.02.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 84 Ca 21648/04

Betriebliche Altersversorgung; Gleichbehandlung - Betriebliche Altersversorgung und Antidiskriminierungsrecht

BAG, Urteil vom 11.12.2007 - Aktenzeichen 3 AZR 249/06

DRsp Nr. 2008/1704

Betriebliche Altersversorgung; Gleichbehandlung - Betriebliche Altersversorgung und Antidiskriminierungsrecht

»1. Das AGG gilt trotz der in § 2 Abs. 2 Satz 2 enthaltenen Verweisung auf das Betriebsrentengesetz auch für die betriebliche Altersversorgung, soweit das Betriebsrentenrecht nicht vorrangige Sonderregelungen enthält.2. Bei einer dem AGG widersprechenden Diskriminierung ergibt sich aus der Wertung in § 2 Abs. 1 Nr. 2 und § 8 Abs. 2 AGG iVm. der zugrunde liegenden diskriminierenden Regelung, dass eine Grundlage für Ansprüche auf gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit gegeben ist.3. Es bleibt offen, ob bei der zeitlichen Anwendung des AGG auf den Leistungszeitraum für Betriebsrenten oder den Zeitraum des Erwerbs von Anwartschaften im Arbeitsverhältnis abzustellen ist.«

Orientierungssätze:1. Trotz der Bestimmung des § 2 Abs. 2 Satz 2 AGG gilt dieses Gesetz auch für die betriebliche Altersversorgung. Ein Wille des historischen Gesetzgebers des AGG, das Gesetz nicht auf die betriebliche Altersversorgung anzuwenden, ist nicht erkennbar. Vielmehr gilt es nach § 6 Abs. 1 Satz 2 AGG auch für ausgeschiedene Beschäftigte.