BGH - Urteil vom 09.06.2011
III ZR 203/10
Normen:
BGB § 307; BGB § 621 Nr. 5; BGB § 627; SGB XI § 71 Abs. 1; SGB XI § 72; SGB XI § 120 Abs. 2 S. 2;
Fundstellen:
BGHZ 190, 80
DR 2011, 968
NJW 2011, 2955
NZS 2011, 823
VersR 2011, 1271
Vorinstanzen:
AG Andernach, vom 22.12.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 63 C 96/09
LG Koblenz, vom 10.08.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 S 22/10

BGH - Urteil vom 09.06.2011 (III ZR 203/10) - DRsp Nr. 2011/11811

BGH, Urteil vom 09.06.2011 - Aktenzeichen III ZR 203/10

DRsp Nr. 2011/11811

a) Bei einem Vertrag über ambulante pflegerische Leistungen, die als Sachleistungen gegenüber der Pflegeversicherung abgerechnet werden, ist die Vergütung nicht im Sinne des § 621 BGB nach Zeitabschnitten bemessen. b) Der Vertrag eines nach den Bestimmungen des Elften Buches Sozialgesetzbuch Pflegebedürftigen mit einer zugelassenen ambulanten Pflegeeinrichtung über ambulante pflegerische Leistungen ist ein Vertrag über Dienste höherer Art. c) § 120 Abs. 2 Satz 2 SGB XI regelt die Kündigung eines Vertrags über ambulante pflegerische Leistungen innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach dem ersten Pflegeeinsatz, ohne im Übrigen in die bestehenden Kündigungsregelungen des Dienstvertragsrechts einzugreifen. d) Die von einem ambulanten Pflegedienst gestellte Geschäftsbedingung in einem Vertrag über ambulante pflegerische Leistungen, der Kunde könne den Pflegevertrag mit einer Frist von 14 Tagen ordentlich kündigen, benachteiligt den Pflegebedürftigen unangemessen und ist unwirksam.

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil der 6. Zivilkammer des Landgerichts Koblenz vom 10. August 2010 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin hat die Kosten des Revisionsrechtszugs zu tragen.

Von Rechts wegen

Normenkette:

BGB § 307; BGB § 621 Nr. 5; BGB § 627; SGB XI § 71 Abs. 1; SGB XI § 72; SGB XI § 120 Abs. 2 S. 2;

Tatbestand