BSG - Urteil vom 16.11.1999
B 1 KR 9/97 R
Normen:
HeilMHilfsMRL; SGB V § 23 Abs. 1 Nr. 1, § 27 Abs. 1 S. 1, § 32 Abs. 1, § 34 Abs. 4, § 34 Abs. 5, § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 6, § 138, § 34 Abs. 3; SGB X § 48 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BSGE 85, 132
DStR 2001, 2037
NJW 2000, 2765
NZS 2000, 551
Vorinstanzen:
LSG Mainz - L 5 K 42/96 - 31.07.1997,
SG Mainz, vom 12.07.1996 - Vorinstanzaktenzeichen S 5 Kr 34/95

Bindungswirkung bei der Bewilligung wiederkehrender Behandlungsmaßnahmen, keine Ermächtigung für den Ausschluß medizinischer Fußpflege aus den Heil- und Hilfsmittel-Richtlinien

BSG, Urteil vom 16.11.1999 - Aktenzeichen B 1 KR 9/97 R

DRsp Nr. 2000/7940

Bindungswirkung bei der Bewilligung wiederkehrender Behandlungsmaßnahmen, keine Ermächtigung für den Ausschluß medizinischer Fußpflege aus den Heil- und Hilfsmittel-Richtlinien

1. Durch die Bewilligung wiederkehrender Behandlungsmaßnahmen ist die Krankenkasse nur für den jeweils nachfolgenden Bewilligungsabschnitt gebunden. 2. Durch die gesetzliche Ermächtigung ist der Ausschluß der medizinischen Fußpflege aus der vertragsärztlichen Versorgung in den Heil- und Hilfsmittel-Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen nicht gedeckt. 3. Zieht eine Krankheit in unbehandeltem Zustand zwangsläufig oder mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Erkrankungen nach sich, so sind medizinische Maßnahmen, die dem entgegenwirken und eine Verschlechterung des Gesamtgesundheitszustandes verhüten sollen, als Behandlung der Grundkrankheit und damit als Krankenbehandlung iS des § 27 Abs 1 SGB V aufzufassen (hier: Fußpflege bei einem Diabetiker). [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

HeilMHilfsMRL; SGB V § 23 Abs. 1 Nr. 1, § 27 Abs. 1 S. 1, § 32 Abs. 1, § 34 Abs. 4, § 34 Abs. 5, § 92 Abs. 1 S. 2 Nr. 6, § 138, § 34 Abs. 3; SGB X § 48 Abs. 1 ;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten darum, ob die Krankenkasse weiterhin Leistungen der medizinischen Fußpflege zu gewähren hat.