BSG - Urteil vom 04.10.1994
7 KlAr 1/93
Normen:
AFG § 70, § 116 Abs. 1 S. 1, Abs. 3 S. 1 Nr. 2 lit. a, b, Abs. 3 S. 3, Abs. 5, Abs. 6 S. 1, 4, § 134 Abs. 4 S. 1; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 9 Abs. 3, Art. 14 Abs. 1, Art. 20 Abs. 1 ; SGG § 54 Abs. 1, § 55 Abs. 1, § 75 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BSGE 75, 97
NJW 1995, 1375
NZS 1995, 187
SozR 3-4100 § 116 Nr. 2
AuA 1995, 37

BSG - Urteil vom 04.10.1994 (7 KlAr 1/93) - DRsp Nr. 1995/4771

BSG, Urteil vom 04.10.1994 - Aktenzeichen 7 KlAr 1/93

DRsp Nr. 1995/4771

»1. Im Klageverfahren nach § 116 Abs. 6 AFG sind nur die dort genannten Fachspitzenverbände und die Bundesanstalt für Arbeit beteiligt. 2. Bei der Feststellung des Neutralitätsausschusses nach § 116 Abs. 5 S. 1 AFG handelt es sich um eine Verwaltungsentscheidung sui generis, in der über einzelne generelle Tatbestandsmerkmale des § 116 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 AFG zu entscheiden ist. In Verfahren über individuelle Leistungsansprüche bindet sie insoweit Verwaltung und Gerichte. Das gilt auch für die Entscheidung des BSG im Verfahren nach § 116 Abs. 6 AFG. 3. In der Frage der Gleichheit erhobener Forderungen stellt § 116 AFG darauf ab, was die Tarifpartei erreichen möchte, die den Arbeitskampf beginnt. 4. An die Übernahmeprognose nach § 116 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 lit. b AFG sind hohe Anforderungen zu stellen, so daß der Neutralitätsausschuß insoweit keinen Beurteilungsspielraum hat. 5. Die prozeß- und materiell-rechtlichen Regelungen des § 116 Abs. 3 S. 1 Nr. 2 und Abs. 6 S. 1 und 4 AFG i.d.F. durch das Neutralitätsgesetz sind nicht verfassungswidrig. 6. Ein Leistungsausschluß im Sinne von § 116 Abs. 3 S. 1 und 3 AFG steht im Einklang mit Art. 69 lit. i ILO-Übereinkommen Nr. 102.«

Normenkette:

AFG § 70, § 116 Abs. 1 S. 1, Abs. 3 S. 1 Nr. 2 lit. a, b, Abs. 3 S. 3, Abs. 5, Abs. 6 S. 1, 4, § 134 Abs. 4 S. 1; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 9 Abs. 3, Art. 14 Abs. 1, Art. 20 Abs. 1 ; SGG § 54 Abs. 1, § 55 Abs. 1, § 75 Abs. 2 ;

Gründe: