BSG - Urteil vom 08.12.1994
11 RAr 49/94
Normen:
AFG § 168 Abs. 1 S. 1, § 104 Abs. 1 S. 1; BGB § 662, § 675 ;
Fundstellen:
DB 1995, 429
GmbHR 1995, 584
MDR 1995, 938
NJW-RR 1995, 993
NWB 1995, F. 1 , 192
NZS 1995, 373
SozR 3-4100 § 168 Nr. 18
ZIP 1995, 1179

BSG - Urteil vom 08.12.1994 (11 RAr 49/94) - DRsp Nr. 1995/5935

BSG, Urteil vom 08.12.1994 - Aktenzeichen 11 RAr 49/94

DRsp Nr. 1995/5935

»Wenn ein Alleingesellschafter einer GmbH aufgrund eines besonders gestalteten Treuhandverhältnisses an der Ausübung seiner Rechte als Gesellschafter gehindert ist, so scheidet ein beitragspflichtiges Beschäftigungsverhältnis zur Gesellschaft nicht von vornherein aus.«

Normenkette:

AFG § 168 Abs. 1 S. 1, § 104 Abs. 1 S. 1; BGB § 662, § 675 ;

Gründe:

I. Der Kläger begehrt von der beklagten Bundesanstalt für Arbeit (BA) Arbeitslosengeld (Alg) ab 1. November 1989.

Der Kläger war nach seinen Angaben von Januar 1986 bis Juni 1987 als Verkaufsleiter bei der Firma HMF in K beitragspflichtig beschäftigt und danach bis Dezember 1987 als Erfinder selbständig tätig. Ab März 1988 war er Geschäftsführer der von ihm gegründeten V G Verwaltungs-GmbH. Diese mit einem Stammkapital von 50.000,-- DM ausgestattete GmbH war persönlich haftende Gesellschafterin der V G GmbH & Co KG, an der der Kläger als alleiniger Kommanditist mit einer Kommanditeinlage von 60.000,-- DM beteiligt war. Sowohl den Geschäftsanteil der GmbH als auch den Gesellschaftsanteil an der KG hielt der Kläger aufgrund eines am 23. Februar 1988 notariell beurkundeten Treuhandvertrags als Treuhänder im eigenen Namen, aber auf Gefahr und für Rechnung des Treugebers, K W (W).