BSG - Urteil vom 15.12.1994
12 RK 85/92
Normen:
AFG § 141n; AVG § 147 ; BGB §§ 392, 387 ; KO § 54 Abs. 1, § 55 Nr. 2, 3 ; RVO § 1425 ; SGB IV § 26 Abs. 2, § 28 Nr. 1 ; SGG § 54 Abs. 4 ;
Fundstellen:
KTS 1995, 529
NZS 1995, 240
SozR 3-2400 § 28 Nr. 1
ZIP 1995, 400
Vorinstanzen:
SG Mannheim,

BSG - Urteil vom 15.12.1994 (12 RK 85/92) - DRsp Nr. 1995/4773

BSG, Urteil vom 15.12.1994 - Aktenzeichen 12 RK 85/92

DRsp Nr. 1995/4773

»1. Die verbundene Anfechtungs- und Leistungsklage ist die richtige Klageart, wenn eine Beitragserstattung abgelehnt wird, weil der Anspruch durch Verrechnung erloschen sei. 2. Wenn die verrechneten Ansprüche auf Beitragserstattung und auf rückständige Beiträge vor der Eröffnung des Konkursverfahrens entstanden sind, steht § 55 KO einer Verechnung nach § 28 Nr. 1 SGB IV während des Konkursverfahrens nicht entgegen.«

Normenkette:

AFG § 141n; AVG § 147 ; BGB §§ 392, 387 ; KO § 54 Abs. 1, § 55 Nr. 2, 3 ; RVO § 1425 ; SGB IV § 26 Abs. 2, § 28 Nr. 1 ; SGG § 54 Abs. 4 ;

Gründe:

I. Streitig ist die Verrechnung von Ansprüchen im Konkurs.

Über das Vermögen der B. K. GmbH wurde am 1. Februar 1990 das Anschlußkonkursverfahren eröffnet und der Kläger zum Konkursverwalter bestellt. Die GmbH hatte für die Zeit vom 1. November 1989 bis 31. Januar 1990 keine Gesamtsozialversicherungsbeiträge mehr entrichtet, so daß die Bundesanstalt für Arbeit (BA) im Rahmen der Konkursausfall-Versicherung dafür aufkommen mußte. Die Einzugsstelle meldete zunächst Beitragsansprüche und Säumniszuschläge in Höhe von 113.983,22 DM mit dem Vorrecht des § 61 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. e der Konkursordnung (KO) zur Konkurstabelle an; durch Zahlungen und Berichtigungen ermäßigte sich die Forderung bis auf 90.798,14 DM. Der Kläger hat die Anmeldung zur Konkurstabelle anerkannt.