BSG - Urteil vom 23.06.1993
9/9a RV 26/91
Normen:
BVG § 48 Abs. 1 S. 5, § 48 Abs. 2 S. 1; SGB I § 59 S. 2; SGB X § 44 ; SGG § 148 Nr. 2, § 148 Nr. 3 ;
Fundstellen:
SozR 3-3100 § 48 Nr. 7
Vorinstanzen:
LSG Nordrhein-Westfalen,
SG Detmold,

BSG - Urteil vom 23.06.1993 (9/9a RV 26/91) - DRsp Nr. 1994/1736

BSG, Urteil vom 23.06.1993 - Aktenzeichen 9/9a RV 26/91

DRsp Nr. 1994/1736

»1. Nur wenn die Voraussetzungen des § 48 Abs. 2 S. 1 BVG zum Zeitpunkt des Todes des Beschädigten klar erkennbar vorlagen oder sich im Rahmen eines noch vom Beschädigten selbst eingeleiteten Verfahrens nachträglich herausstellen, kann Witwenbeihilfe in voller Höhe der Witwenrente gewährt werden. 2. In diesem Sinne führt ein vom Rechtsnachfolger des Beschädigten nach § 44 SGB 10 eingeleitetes Verfahren zur nachträglichen Durchsetzung der in § 48 Abs. 2 S. 1 BVG genannten Leistungen nicht nachträglich zur klaren Erkennbarkeit entsprechender Leistungsansprüche des Verstorbenen.«

Normenkette:

BVG § 48 Abs. 1 S. 5, § 48 Abs. 2 S. 1; SGB I § 59 S. 2; SGB X § 44 ; SGG § 148 Nr. 2, § 148 Nr. 3 ;

Gründe:

I. Die Klägerin ist Witwe des am 29. April 1912 geborenen und am 24. Dezember 1983 verstorbenen P. G. (G.). Dieser bezog bis zu seinem Tode aufgrund der Bescheide des Beklagten vom 10. November 1953 und vom 7. Januar 1957 Beschädigtengrundrente nach einer Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von insgesamt 80 vH; dabei war die medizinische MdE (70 vH) wegen besonderer beruflicher Betroffenheit als Bäckermeister um 10 vH erhöht worden.

Nach seinem Tode bewilligte der Beklagte der Klägerin mit Bescheid vom 23. August 1984 ab 1. Januar 1984 Witwenbeihilfe in Höhe von 2/3 der Witwenrente. Der Bescheid wurde bestandskräftig.