BSG - Urteil vom 27.09.1994
10 RAr 1/92
Normen:
AFG § 141n Abs. 1 S. 3; AktG § 302, § 303 ; BGB § 826 ; GmbHG § 13 Abs. 2, § 30 ;
Fundstellen:
AG 1995, 279
BSGE 75, 82
DB 1995, 325
GmbHR 1995, 46
KTS 1995, 349
MDR 1995, 832
NJW-RR 1995, 730
SozR 3-7685 § 13 Nr. 1
ZIP 1994, 1944
Vorinstanzen:
LSG Hessen,

BSG - Urteil vom 27.09.1994 (10 RAr 1/92) - DRsp Nr. 1995/3210

BSG, Urteil vom 27.09.1994 - Aktenzeichen 10 RAr 1/92

DRsp Nr. 1995/3210

»1. Beitragsansprüche, für die der Alleingesellschafter einer Einmann-GmbH auf der Grundlage der vom BGH entwickelten Konzernhaftung haftet, können durch Verwaltungsakt durchgesetzt werden (Fortführung von BSG vom 7.12.1983 - 7 RAr 20/82 = BSGE 56, 76, 79 = SozR 7685 § 13 Nr. 1). 2. Bei Beitragsansprüchen kommt eine Haftung aus den Grundsätzen des qualifizierten faktischen GmbH-Konzerns in Betracht (Anschluß an BGH vom 29.3.1993 - II ZR 265/91 = BGHZ 122, 123).«

Normenkette:

AFG § 141n Abs. 1 S. 3; AktG § 302, § 303 ; BGB § 826 ; GmbHG § 13 Abs. 2, § 30 ;

Gründe:

I. Der Kläger, Alleingesellschafter und Geschäftsführer der Komplementär-GmbH einer GmbH § Co KG, wendet sich gegen seine Heranziehung zur Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen, die die Beklagte im Rahmen der Konkursausfallversicherung für Arbeitnehmer der GmbH & Co KG entrichtet hat.

Der Kläger war Komplementär der R. (R.) & Co KG Bauunternehmung (im folgenden: GmbH & Co KG) und zugleich mit einer Einlage von 150.000,-- DM als Kommanditist beteiligt. Im Jahre 1970 schied er als Komplementär aus; an seine Stelle trat als persönlich haftende Gesellschafterin die im Jahre 1969 gegründete R. GmbH (im folgenden: GmbH). Seit 1976 war der Kläger alleiniger Geschäftsführer und seit 1977 Alleingesellschafter der GmbH.