BVerwG - Urteil vom 13.12.2012
5 C 25.11
Normen:
SGB VIII § 86 Abs. 1 S. 3; SGB VIII § 89a Abs. 1 S. 1; SGB VIII § 89e Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BVerwGE 145, 257
DÖV 2013, 491
FamRZ 2013, 784
NVwZ-RR 2013, 518
NVwZ-RR 2013, 5
Vorinstanzen:
VGH Baden-Württemberg, vom 16.02.2011 - Vorinstanzaktenzeichen VGH 12 S 1608/08
VG Freiburg, vom 01.08.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 1335/04

Eigenständiger Kostenanspruch gemäß § 89a Abs. 3 SGB VIII bei einer Zuständigkeit des örtlich zuständigen Trägers der Jugendhilfe aufgrund anderer Bestimmungen für die Hilfeleistung

BVerwG, Urteil vom 13.12.2012 - Aktenzeichen 5 C 25.11

DRsp Nr. 2013/4688

Eigenständiger Kostenanspruch gemäß § 89a Abs. 3 SGB VIII bei einer Zuständigkeit des örtlich zuständigen Trägers der Jugendhilfe aufgrund anderer Bestimmungen für die Hilfeleistung

1. § 89a Abs. 3 SGB VIII begründet einen eigenständigen Kostenerstattungsanspruch auch in solchen Fallgestaltungen, in denen ein Anspruch nach § 89a Abs. 1 SGB VIII zuvor deshalb nicht bestand, weil der nach § 86 Abs. 6 SGB VIII örtlich zuständige Träger der Jugendhilfe vorher aufgrund anderer Bestimmungen für die Hilfeleistung zuständig war.2. § 89e Abs. 1 Satz 1 SGB VIII vermittelt den Einrichtungsorten Schutz vor unangemessenen Kostenbelastungen nur für den Zeitraum, in der die nach dieser Vorschrift maßgebende Person ihren gewöhnlichen Aufenthalt in einer Einrichtung, anderen Familie oder sonstigen Wohnform hatte.

Tenor

Soweit die Beklagte ihre Widerklage zurückgenommen hat, wird das Verfahren eingestellt. Insoweit sind die Urteile des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 16. Februar 2011 und des Verwaltungsgerichts Freiburg vom 1. August 2006 wirkungslos.

Im Übrigen wird die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 16. Februar 2011 zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens.

Normenkette:

SGB VIII § 86 Abs. 1 S. 3; SGB VIII § 89a Abs. 1 S. 1; SGB VIII § 89e Abs. 1 S. 1;

Gründe

I