BAG - Urteil vom 26.08.1998
5 AZR 727/97
Normen:
EFZG § 4 Abs. 1 S. 1, Abs. 4 (n.F.); MTV (Manteltarifvertrag für alle Arbeitnehmer des Berliner Bäckerhandwerks vom 7. März 1991) § 9 Ziff. 1-3;
Fundstellen:
AP Nr. 3 zu § 1 TVG Tarifverträge: Bäcker
BB 1998, 1900
BB 1999, 270
DB 1998, 1819
DB 1999, 747
NZA 1999, 500
Vorinstanzen:
I. Arbeitsgericht Berlin (Urteil vom 4. Juni 1997 - 44 Ca 13468/97),
II. Landesarbeitsgericht Berlin (Urteil vom 14. Oktober 1997 - 3 Sa 94/97),

Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall: 80 % oder 100 %

BAG, Urteil vom 26.08.1998 - Aktenzeichen 5 AZR 727/97

DRsp Nr. 1999/3396

Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall: 80 % oder 100 %

»Nach § 9 Ziff. 1, 2 des Manteltarifvertrages für das Berliner Bäckerhandwerk vom 7. März 1991 haben Arbeitnehmer bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung in Höhe von 100 %.«

Normenkette:

EFZG § 4 Abs. 1 S. 1, Abs. 4 (n.F.); MTV (Manteltarifvertrag für alle Arbeitnehmer des Berliner Bäckerhandwerks vom 7. März 1991) § 9 Ziff. 1-3;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Höhe der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.

Die Klägerin ist bei der Beklagten seit dem 1. Juli 199 1 als Verkäuferin beschäftigt. In der Zeit vom 7. bis zum 29. Januar 1997, vom 4. bis zum 28. Februar 1997 und vom 10. bis zum 27. März 1997 war sie arbeitsunfähig erkrankt. Die Beklagte leistete Entgeltfortzahlung jeweils nur in Höhe von 80 % der regelmäßigen Vergütung. Die Klägerin verlangt Fortzahlung in voller - rechnerisch unstreitiger - Höhe.

Auf das Arbeitsverhältnis der Parteien finden kraft beidseitiger Tarifbindung die Tarifverträge für das Berliner Bäckerhandwerk Anwendung. § 9 des Manteltarifvertrages vom 7. März 1991 (MTV) enthält Regelungen über"Entschädigungsrechte und Pflichten bei Arbeitsversäumnis". Die Vorschrift lautete ursprünglich auszugsweise wie folgt: