BAG - Urteil vom 12.11.1998
8 AZR 365/97
Normen:
ArbGG § 61 b; BGB § 611a; GG Art. 3 Abs. 2, Art. 33 Abs. 2 ; Gleichbehandlungsrichtlinie 76/207/EWG vom 9.2.1976 Art. 2 Abs. 2 ; NW: GO (Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 17.10.1994) § 5, § 12 ;
Fundstellen:
AP Nr. 16 zu § 611a BGB
AP Nr. 18 zu § 611a BGB
BAGE 90, 170
BB 1998, 2528
BB 1999, 372
DB 1998, 2420
DB 1999, 384
JuS 1999, 831
MDR 1999, 489
MDR 1999, 750
NJW 1999, 1419
NVwZ 1999, 805
NZA 1999, 371
AuA 1999, 430
Vorinstanzen:
1. Arbeitsgericht Minden (Urteil vom 13. Mai 1996 - 3 Ca 2038/95),
II. Landesarbeitsgericht Hamm (Urteil vom 10. April 1997 - 17 Sa 1870/96),

Entschädigung wegen Geschlechtsdiskriminierung bei Einstellung

BAG, Urteil vom 12.11.1998 - Aktenzeichen 8 AZR 365/97

DRsp Nr. 1999/3382

Entschädigung wegen Geschlechtsdiskriminierung bei Einstellung

»1. § 611 a Abs. 2 Satz 1 BGB stellt nicht auf die formale Position eines allein durch die Einreichung eines Bewerbungsschreibens begründeten Status als "Bewerber", sondern auf die materiell zu bestimmende objektive Eignung als Bewerber ab. Deshalb kann im Stellenbesetzungsverfahren nur benachteiligt werden, wer sich subjektiv ernsthaft beworben hat und objektiv für die zu besetzende Stelle in Betracht kommt. 2. Eine unmittelbare Benachteiligung wegen des Geschlechts ist gemäß § 611 a Abs. 1 BGB nur zulässig, wenn die Differenzierung sich an der auszuübenden Tätigkeit orientiert und ein bestimmtes Geschlecht "unverzichtbare Voraussetzung" für diese Tätigkeit ist. Allein ein sachlicher Grund rechtfertigt keine geschlechtsbezogene Differenzierung. 3. Das weibliche Geschlecht ist keine unverzichtbare Voraussetzung der Bestellung zur Gleichstellungsbeauftragten gemäß § 5 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen.«

Normenkette:

ArbGG § 61 b; BGB § 611a; GG Art. 3 Abs. 2, Art. 33 Abs. 2 ; Gleichbehandlungsrichtlinie 76/207/EWG vom 9.2.1976 Art. 2 Abs. 2 ; NW: GO (Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 17.10.1994) § 5, § 12 ;

Tatbestand:

Der Kläger fordert Entschädigung wegen Benachteiligung im Stellenbesetzungsverfahren einer kommunalen Gleichstellungsbeauftragten.