BGH - Urteil vom 17.07.2014
III ZR 228/13
Normen:
GVG § 198 Abs. 3 S. 1; GVG § 198 Abs. 5 S. 1; ÜGRG Art. 23 S. 2; BGB § 121 Abs. 1 S. 1; BGB § 626 Abs. 2 S. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1; EMRK Art. 13;
Fundstellen:
MDR 2014, 1200
NJW 2014, 2588
ZIP 2014, 1856
Vorinstanzen:
OLG Rostock, vom 22.05.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 1 SchH 2/12

Erhebung bzw. Rechtzeitigkeit einer Verzögerungsrüge hinsichtlich Begründetheit einer Entschädigungsklage; Entschädigungsanspruch wegen materieller und immaterieller Nachteile aufgrund überlanger Dauer eines Zivilrechtsstreits

BGH, Urteil vom 17.07.2014 - Aktenzeichen III ZR 228/13

DRsp Nr. 2014/12217

Erhebung bzw. Rechtzeitigkeit einer Verzögerungsrüge hinsichtlich Begründetheit einer Entschädigungsklage; Entschädigungsanspruch wegen materieller und immaterieller Nachteile aufgrund überlanger Dauer eines Zivilrechtsstreits

a) Die Frage der Erhebung beziehungsweise Rechtzeitigkeit einer Verzögerungsrüge betrifft nicht die Zulässigkeit, sondern die Begründetheit einer Entschädigungsklage nach § 198 GVG.b) Eine Verzögerungsrüge ist noch "unverzüglich" im Sinne des Art. 23 Satz 2 ÜGRG erhoben, wenn sie spätestens drei Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes über den Rechtsschutz bei überlangen Gerichtsverfahren und strafrechtlichen Ermittlungsverfahren beim Ausgangsgericht eingegangen ist (Anschluss an Senatsurteil vom 10. April 2014 - III ZR 335/13, NJW 2014, 1967).

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des 1. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Rostock vom 22. Mai 2013 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsrechtszugs, an das Oberlandesgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

GVG § 198 Abs. 3 S. 1; GVG § 198 Abs. 5 S. 1; ÜGRG Art. 23 S. 2; BGB § 121 Abs. 1 S. 1; BGB § 626 Abs. 2 S. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1; EMRK Art. 13;

Tatbestand