BAG - Urteil vom 08.12.2010
5 AZR 263/10
Normen:
AEntG (a.F.) § 1a; BGB § 401 Abs. 1; BGB § 412; SGB III § 183; SGB III § 187 S. 1;
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 18.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 69/09
ArbG Stuttgart, vom 18.05.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 8173/08

Erlöschen der Haftung des Hauptunternehmers bei Insolvenz des Nachunternehmers

BAG, Urteil vom 08.12.2010 - Aktenzeichen 5 AZR 263/10

DRsp Nr. 2011/6459

Erlöschen der Haftung des Hauptunternehmers bei Insolvenz des Nachunternehmers

1. In der Insolvenz des Nachunternehmers erlischt die Haftung des Hauptunternehmers nach § 1a AEntG aF jedenfalls mit und im Umfang der Zahlung von Insolvenzgeld durch die Bundesagentur für Arbeit. 2. Die Haftung des Hauptunternehmers nach § 1a AEntG aF geht bei der Zahlung von Insolvenzgeld weder unmittelbar nach § 187 Satz 1 SGB III noch iVm. §§ 412, 401 Abs. 1 BGB auf die Bundesagentur für Arbeit über. 3. Es bleibt unentschieden, ob die Haftung des Hauptunternehmers nach § 1a AEntG aF auch im Falle der Insolvenz des Nachunternehmers besteht oder dem Art. 12 Abs. 1 GG entgegensteht.

1. Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg vom 18. März 2010 - 6 Sa 69/09 - wird zurückgewiesen.

2. Die Klägerin hat die Kosten der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

AEntG (a.F.) § 1a; BGB § 401 Abs. 1; BGB § 412; SGB III § 183; SGB III § 187 S. 1;

Tatbestand:

Die klagende Bundesagentur für Arbeit nimmt die Beklagte als Hauptunternehmerin wegen der Leistung von Insolvenzgeld aus übergegangenem Recht nach § 1a Arbeitnehmer-Entsendegesetz in der vom 1. April 2006 bis zum 30. Juni 2007 bzw. 1. Juli 2007 bis zum 23. April 2009 geltenden Fassung (im Folgenden: AEntG aF) in Anspruch.